fantastische Bücherwelt

von Büchern, Spleens & Listen

Marion Zimmer Bradley - Die Herrin von Avalon (Avalon 5)

Erscheinungsjahr: 1996
Gelesen im Juli 2008

Im Jahre 98 n. Chr. ist Avalon die letzte Zufluchtstätte des alten Glaubens, während sich über das restliche Britannien die Herrschaft der Römer ausdehnt. Noch leben die Druiden und Priesterinnen von Avalon zwar in Eintracht mit den ersten Christen auf der Insel, und auch von den Römern wird ihr Heiligtum geachtet, doch die Zeiten ändern sich schnell.
Von der mythenumwobenen Insel aus versuchen die drei Hohepriesterinnen Caillean, Dierna und Viviane über die Zeiten hinweg die Geschicke Britanniens zu steuern. Das Land ist zerrissen vom Kampf gegen die Römer und von den Rivalitäten der britannischen Fürsten untereinander. Immer wieder muss die Herrin von Avalon ihr uraltes Wissen heraufbeschwören, um die Zukunft des Landes zu retten...

Dieser Roman ist grob in drei Teile gegliedert. „Die Hohepriesterin“ (96 – 118) schließt nahtlos an „Die Wälder von Albion“ an, wir erleben wie Caillean und Gawen mit der Tragödie umgehen und was sie aus ihrem Leben machen. „Die Herrscherin“ (285 – 293) handelt von der Hohepriesterin Dierna, ihren Erlebnissen und Entscheidungen. In „Die Tochter“ (440 – 452) begleiten wir Viviane, die bei Pflegeeltern aufwuchs, bis Taliesin sie im Auftrag ihrer Mutter (der Hohepriesterin Ana) abholt, weil diese sie dort braucht.

Der mittlere Teil wirkte auf mich wie eine Aufzählung von Namen und Ereignissen, auf das Innenleben der Figuren wurde kaum eingegangen. Dadurch hatte ich zu einigen Figuren keinen guten Zugang, ich hätte mir mehr Hintergründe und Zusammenhänge gewünscht, etwas mehr Tiefe - stattdessen bekam ich beim Lesen oft ein Gefühl von Unnahbarkeit und Fremdheit. Das kenne ich von Marion Zimmer Bradley sonst gar nicht, und bei Charakteren wie Viviane oder Taliesin zeigt sie ja auch wieder, was sie kann. Ich nehme also an, dass es nicht einfach war, eine Brücke zwischen „Die Wälder von Albion“ und „Die Nebel von Avalon“ zu schlagen. Eine lange Zeit, in der einem die Geschichte Avalons, seine Kämpfe und Veränderungen näher gebracht werden sollte. Und unter diesem Ziel mussten einige Figuren leiden - vor allem die, die man aus den anderen Büchern nicht kennt.

Der erste und dritte Teil hat mir jedoch überwiegend gut gefallen. Ich spürte wieder den Zauber von Avalon, auch wenn sich dort die Atmosphäre verändert hat. Die Beschreibungen der Feste und Prüfungen gefallen mir nach wie vor, sie bieten auch oft Stoff zum Nachdenken. Es gibt auch einige Hinweise auf alte Seelen, was für mich immer noch etwas Besonderes ist – eine spezielle Ebene.

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Piper Nordiska

Der Piper Verlag ist im Frühjahr 2006 mit einem neuen Programm gestartet, das seinen Schwerpunkt auf die nordische Literatur legt. Geplant sind 5 - 6 Titel pro Saison zu allen literarischen Genres. Geografisch soll Piper Nordiska die Länder Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland und Island umfassen.
Dadurch will der Verlag den skandinavischen Autoren, die bereits unter Vertrag sind, eine bessere Plattform geben, und den zukünftigen Entdeckungen dabei helfen, deutlicher wahrgenommen zu werden.


Frühjahr 2006
  • Arne Dahl - Rosenrot [Krimi]
  • Elsie Johansson - Das Leben ein Fest [Roman]
  • Christian Jungersen - Ausnahme [Roman]
  • Jette Kaarsbøl - Das Versprechen der Ehe [Roman]
  • Jonas Hassen Khemiri - Das Kamel ohne Höcker [Roman]

Herbst 2006
  • Karin Fossum - Der Mord an Harriet Krohn [Krimi]
  • Gabriele Haefs, Christel Hildebrandt, Dagmar Mißfeldt (Hrsg.) - Racheengel [Krimi]
  • Johan Harstad - Buzz Aldrin wo warst du in all dem Durcheinander [Roman]
  • Jens Henrik Jensen - Das Axtschiff [Krimi]
  • Lis Vibeke Kristensen - Ein Haus am Ende der Welt [Roman]
  • Hjalmar Söderberg - Verirrungen [Roman]

Frühjahr 2007
  • Anne Holt - Die Präsidentin [Krimi]
  • Kari Hotakainen - Die Leichtsinnigen [Roman]
  • Jonas Hassen Khemiri - Montecore, ein Tiger auf zwei Beinen [Roman]
  • Tove Klackenberg - Selbstjustiz [Krimi]
  • Selma Lagerlöf - Die Geschichte von Gösta Berling [Roman]
  • Lars Mytting - Fyksens Tankstelle [Roman]

Herbst 2007
  • Arne Dahl - Ungeschoren [Krimi]
  • Jan Guillou - Madame Terror [Thriller]
  • Atle Næss - Die Riemannsche Vermutung [Roman]
  • Hjalmar Söderberg - Das ernsthafte Spiel [Roman]

Frühjahr 2008
  • Jan Arnald - Maria und Artur [Roman]
  • Karin Fossum - Wer anders liebt [Krimi]
  • Joel Haahtela - Der Schmetterlingssammler [Roman]
  • Johan Theorin - Öland [Krimi]
  • Helene Uri - Nur die Stärksten überleben [Roman]

Herbst 2008
  • Tim Davys - Amberville [Krimi]
  • Kerstin Ekman - Der Wald [Roman]
  • Jens Henrik Jensen - Der Kohlenmann [Thriller]
  • Anne Holt - Der norwegische Gast [Krimi]
  • Reijo Mäki - Die gelbe Witwe [Krimi]
  • Gert Nygǻrdshaug - Der Fliegenfischer [Krimi]

Entdeckungen und trollige Geschichten...

Ich habe nun auch das Programm Piper Nordiska entdeckt, das es bereits seit 2006 gibt. Dort erscheinen Titel skandinavischer Autoren aus allen Genres, zwar gibt es viel Spannungsliteratur (was ja nicht mehr so meins ist), aber auch einige "andere" interessante Bücher.
Diese beiden haben für den Anfang den Weg zu mir gefunden:

  • Joel Haahtela - Der Schmetterlingssammler (Finnland)
    Eine unerwartete Erbschaft, eine lange Reise und die schmerzvolle Entdeckung der eigenen Vergangenheit...
  • Lars Mytting - Fyksens Tankstelle (Norwegen)
    Eine alte Tankstelle und ihr junger Besitzer. Eine Landstraße, die bald begradigt werden soll, und dann nicht mehr an der Tankstelle vorbeiführt. Eigentlich geht es aber um den Sinn des Lebens und die Liebe.
Passend dazu hat noch dieses Buch sein Dasein auf dem Wunschzettel beendet:
  • Selma Lagerlöf - Geschichten von Trollen und Menschen

Von Kurzgeschichten und einer neuen Sucht...

In der letzten Zeit hat sich wieder einiges auf meinem SuB getan. :-)

Zunächst kam mir eine aufgelöste Marion-Zimmer-Bradley-Sammlung in die Quere, davon wollten unbedingt folgende Bände mit Kurzgeschichten zu mir:

  • Das Schwert von Avalon
  • Jenseits von Avalon
  • Die Sterne warten
  • Sirenenklänge
  • Das Beste aus Marion Zimmer Bradleys Fantasy Magazine 1
  • Marion Zimmer Bradleys neues Fantasy Magazine
  • Wolfsschwester
  • Phantastische Wirklichkeiten
Außerdem scheint sich eine neue Sucht nach skandinavischen Büchern anzubahnen, der ich hiermit frönen musste:
  • Majgull Axelsson - Augustas Haus

Jane Urquhart - Im Strudel

Erscheinungsjahr: 2002
Gelesen im Juli 2008

Ein Sommer im Jahre 1889 an den Niagarafällen in Ontario. Es begegnen sich die unterschiedlichsten Menschen, die Witwe des Leichenbestatters verzweifelt über das unerklärliche Schweigen ihres Sohnes, Fleda träumt von einem Haus am Fuße des Strudels und von ihrer Begegnung mit dem jungen Dichter Patrick. Fledas Mann David widmet sich seinen militärhistorischen Forschungen und vernachlässigt seine Frau. Zur selben Zeit sinniert der Dichter Browning in Venedig über seinen nahenden Tod. Am Ende des Sommers verbinden sich die Schicksalsfäden dieser Menschen, und ein Opfer wird im Strudel der Ereignisse zu beklagen sein...

Anfangs hatte ich etwas Probleme damit, mich in Browning hineinzufühlen, seine Gedanken empfand ich manchmal als etwas wirr. Vielleicht musste ich mich aber auch erst daran gewöhnen, dass sie sich fast nur rund um den Tod drehten. Ich fragte mich auch, warum ausgerechnet mit ihm begonnen wurde – aber im Nachhinein macht das schon Sinn, denn einige der anderen Figuren kennen seine Gedichte. Und es hatte schon etwas, erst den Dichter und dann seine Leser (sowie ihre Gedanken über ihn) kennen zu lernen.

Die Charaktere sind recht unterschiedlich angelegt, ihre Gedanken und Erlebnisse sehr abwechslungsreich. Jede Figur lernen wir nach und nach besser kennen, auch ihr Umfeld und die damaligen Sitten. Man meint, sie zu verstehen – und dann passiert doch wieder etwas überraschendes und manchmal auch rätselhaftes. In manchen Momenten erhaschen wir kurze Einblicke in die Seele der Protagonisten, die oft unergründlich ist. Man erhält tiefere Einsichten, die einem im ersten Moment vielleicht nicht großartig weiterhelfen – am Ende aber wichtig für das Verstehen der Entscheidungen einiger Personen sind.

Und genau wie bei meinem ersten Buch von Jane Urquhart fesselt mich auch hier ihr Stil und die besondere Atmosphäre, auch wenn ich das nur unzureichend erklären kann. Sie schreibt poetisch, einfühlsam – aber auch geheimnisvoll und sonderbar. Facettenreich, mit einem leichten Humor und gelungenen Naturbeschreibungen. Es gibt viele Stellen, die ich einfach nur schön fand und mehrmals lesen musste. Szenen, in denen es um Literatur und die Natur geht, und die mich manchmal auch zum Lächeln gebracht haben.

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Der erste Satz
Im Dezember des Jahres 1889, mit der Gondel auf dem Rückweg aus der Gegend um den Palazzo Manzoni, kam Robert Browning der Gedanke, dass er wohl in Kürze sterben würde.

Zitate: Jane Urquhart - Im Strudel

Leere Paläste der Gotik und Renaissance trieben zu beiden Seiten an ihm vorüber wie fleckige rosarote Träume.

Sie führte Tagebuch, und in Verbindung mit ihrer Passion fürs Lesen hatte sich das Schreiben als ideales Mittel erwiesen, um unmittelbare Reaktionen aus der Distanz zu betrachten.

Es war eine Landschaft erbitterter Gegensätze. Ordnung auf der einen Seite, und dann, in Wassernähe, erhabenes geologisches Chaos.

David glaubt mir nicht, dass ich, selbst wenn ich den Strudel bei Wind und Regen nicht hören kann, seine Musik in der Luft spüre. Er behauptet, ich hätte zu viel Mr. Browning gelesen, und zitiert irgendeinen Unsinn über Engel, die am Rand des Strudels vergeblich mit den Flügeln schlagen. Ich hoffe inständig, das Davids Fähigkeiten als Historiker besser sind als seine Fähigkeiten als Literaturkritiker. Es sind Shelleys Flügelschläge, an die er denkt, nicht Brownings.

Ich habe manchmal das Gefühl, dass meine liebe Zederngruppe alles daran setzt, kosmopolitisch zu wirken und ihrer italienischen Cousine, der Zypresse, zu ähneln, und das freut mich, da ich wahrscheinlich nie in den Genuss kommen werde, jenes märchenhafte Land zu bereisen. Vielleicht sollte ich den schottischen Kiefern von den Schirmtannen erzählen, und sie greifen den Vorschlag auf.

Was für ein herrlicher Ort! Wenn ich mich hier im Sitzen nach links beuge, kann ich durch die Bäume hindurch, selbst dort, wo sie voller Grün sind, ein gutes Stück vom Strudel sehen. Wie wunderbar, dort zu sitzen und Browning zu lesen..., sich ihm so nahe zu fühlen, als wäre er ein Freund, der gleich zum Tee vorbeikommt.

Er erinnerte sich an die flüssige Umhüllung, das Gefühl, am ganzen Körper liebkost zu werden. Nichts als Wasser und bestimmte Arten von Wind waren imstande, ihn so zu berühren, am ganzen Körper.

Anthologie: höhlische Geschichten

Am 15. Juli 2008 erscheint im WDS-Verlag die Anthologie höhlische Geschichten.

Kurzbeschreibung
Schon immer fasziniert uns das Unbekannte, das Dunkle geheimnisvolle Innere.
Welten von denen wir träumen und die doch manchmal so realistisch erscheinen.
Unendliche Tiefen, die Verborgenes niemals ans Licht gelangen lassen.
Geschichten und Gedichte die dies beschreiben.
Mythen, Sagen, Erlebtes? Wir wissen es nicht.

ISBN 978-3940360083
113 Seiten

Autoren
Christoph Marzi
Bernd Rosarius
Vera Klee
Monika Wilhelm
Heidemarie Rottermanner
Monika Dieck
Kerstin Neukirch
Regina Schleheck
Wendelin August Mayer
Markus G. Pärm
Patricia Koelle
Carolin Arden
Ira Garlic
Ulrich Burger

Auf die Anthologie bin ich natürlich wieder durch das Journal von Christoph Marzi gestoßen, sein Betrag dazu heißt "Der Geist in der Dunkelheit". Was sich schon mal vielversprechend anhört, wie ich finde...

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Lesestatistik 1. Halbjahr 2008

16 Bücher, 7.847 Seiten
ø 2,7 Bücher/Monat
ø 1.308 Seiten/Monat
ø 490 Seiten/Buch

6 Hörbücher, 2.190 Minuten
ø 1 Hörbuch/Monat
ø 365 Minuten/Monat
ø 365 Minuten/Hörbuch

Genre
72% Fantasy & Phantastik
9% Historische Romane
9% Sonstige Belletristik
5% Liebesromane
5% Fach- und Sachbücher

Originalsprache
45% Deutschsprachige Literatur
40% Angloamerikanische Literatur
5% Englische Literatur innerhalb Europas
5% Französische Literatur innerhalb Europas
5% Sonstige europäische Literatur

Erscheinungsjahr der Originalausgabe
36% 2001-2006
32% 2007-2008
27% 1951-2000
5% 1901-1950


Und im Vergleich zum 1. Halbjahr 2007 bedeutet das:

  • 8 Bücher und fast 900 Seiten weniger gelesen
  • dafür 3 Hörbücher und 1250 Min. mehr gehört
  • eine Steigerung meines Lieblingsgenres von 41 auf 72%

Zitate: Bernhard Hennen - Die Elfen

"Ich bin nicht dein Feind, Menschensohn." Er strich sich mit nachlässiger Geste das Haar aus dem Gesicht. "Mein Name ist Ollowain. Ich bin der Wächter der Shalyn Falah. Meine Königin hat mich beauftragt, dich das letzte Stück Weg zu ihrer Burg zu geleiten."

Mandred musterte den Mann abschätzend. Er bewegte sich mit der Gewandtheit einer Katze. Sonderlich stark sah er nicht aus. Und doch umgab ihn eine Aura der Selbstsicherheit, als wäre er der Held vieler Schlachten.

Der Menschensohn strich fast zärtlich über das Doppelblatt der Waffe und bewunderte die verschlungenen Elfenknoten, die es schmückten. "Schöne Arbeit." Mandred wandte sich zu seinem Sohn. "So sieht die Waffe eines Mannes aus." Er wollte sie Ollowain zurückgeben, doch dieser schüttelte nur den Kopf. "Ein Geschenk, Mandred. In der Welt der Menschen sollte man stets auf Ärger gefasst sein. Ich bin gespannt zu sehen, ob du mit der Axt besser kämpfst als mit dem Schwert."

Alfadas schien nur wenig von seinem Vater geerbt zu haben, außer vielleicht dessen Dickkopf, denn Alfadas weigerte sich auch nach drei Jahren noch, die Axt als die Königin aller Waffen anzuerkennen, was Ollowain sichtlich Vergnügen bereitete.

Ollowain war derjenige von ihnen, der die Pflicht, die ihnen auferlegt war, nie aus den Augen verlor.


Ollowain lachte auf. "Wie es scheint, schmilzt die Frühlingssonne den harten Eispanzer des Barbarenhäuptlings, und, o Wunder, darunter kommt ein Philosoph zum Vorschein."

Ollowain scherzte mit ein paar Bogenschützen und rief einem Troll etwas zu, das den Hünen grinsen ließ. Der Anführer der Elfen strahlte eine Zuversicht aus, als stünde völlig außer Zweifel, dass sie ihre Stellungen bis zum Abend halten würden.

Meine liebsten Bücherzitate

Bücher sind Schiffe, welche die weiten Meere der Zeit durcheilen.
Francis Bacon

Wenn du nicht all deine Bücher lesen kannst, dann nehme sie wenigstens zur Hand, streichle ein wenig über sie, schau' etwas hinein, lasse sie irgendwo auffallen und lese die ersten Sätze, auf die dein Auge fällt, stelle sie selbst auf's Bord zurück, ordne sie nach deinen Vorstellungen so, daß du wenigstens weißt, wo sie sind. Laß' sie deine Freunde sein; lasse sie auf alle Fälle deine Bekannten sein.
Winston Churchill

Ein Leben ohne Bücher ist wie eine Kindheit ohne Märchen, ist wie eine Jugend ohne Liebe, ist wie ein Alter ohne Frieden.
Carl Peter Fröhling

Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen, und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, daß man Flügel hat.
Helen Hayes

Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
Hermann Hesse

Nur eines ist vergnüglicher als abends im Bett, vor dem Einschlafen, noch ein Buch zu lesen - und das ist morgens, statt aufzustehen, noch ein Stündchen im Bett zu lesen.
Rose Macaulay

Allein zu sein ist nicht schlecht, wenn man in der Gesellschaft von Büchern ist.
Christoph Marzi

Zu wissen, daß am Ende eines langen Tages ein gutes Buch auf einen wartet, macht den Tag fröhlicher.
Kathleen Norris

Blogparade: Shakespeare oder Dan Brown - wie viel Literatur steckt in Euch?

Diese Frage hat Lilly Berry in ihrer Blogparade gestellt und zum Mitmachen aufgerufen. Und da es um Bücher geht, musste ich mich einfach daran beteiligen. ;)

Gehört ihr noch zu der Kategorie Bücherwurm oder hat die Multimedia-Welt euch fest im Griff?

In erster Linie bin ich ein Bücherwurm, allerdings liebe ich auch Musik. Ohne beides könnte ich mir mein Leben nicht vorstellen, und sie behindern sich nicht einmal gegenseitig. Lesen ist etwas für meine freie Zeit - und die Musik begleitet mich beim Aufwachen, Ankommen und bei der Hausarbeit. DVDs finden sich bei mir auch, manchmal hat man einfach Lust auf einen guten Film...

Darf es also ein spannender Roman sein oder eher die abendliche Fernsehserie?

Definitiv der Roman, Fernsehserien reizen mich nicht besonders. Überhaupt schaue ich wenig TV, einige Shows und Dokus sind da die Ausnahme. Und natürlich Stefan Raab, da muss dann alles andere warten. :)

Herkömmliche Bücher, Ebooks oder Hörbücher?

Größtenteils Bücher - es fühlt sich doch einfach nur schön an, ein Buch in den Händen zu halten und das Papier zu spüren. In letzter Zeit kamen dann auch Hörbücher dazu, früher konnte ich mir das nie vorstellen. Aber es ist toll, wenn man Dinge wie Kochen, Bügeln, ... mit etwas schönem verbinden kann. Außerdem sind sie für mich Aufheiterer, wenn ich krank bin oder mich mal wieder Migräne plagt. Dann passiert es auch öfter, dass ich meine Mutter anrufe, und um eine Hörbuch-Leihgabe bitte.

Hardcover oder Taschenbuch?

Größtenteils Taschenbücher, sie sind nicht nur günstiger sondern nehmen auch weniger Platz im Regal weg. Hardcover sind bei mir meistens Leserunden-Bücher, manchmal aber auch Bände, die einfach nicht als Taschenbuch erscheinen. Und ganz selten, weil mir das Taschenbuch-Cover absolut nicht gefällt - das ist mir erst einmal passiert, bei "Die Hüterin von Avalon" (Marion Zimmer Bradley, Diana L. Paxson).

Bestseller oder Klassiker?

Beides, und auch nichts davon. Meinem Beuteschema ist das relativ egal - mich interessiert da vor allem der Inhalt und das Auftauchen bestimmter Reizwörter, und natürlich gibt es Lieblingsautoren, deren Neuerscheinungen dann meist ohne genauere Betrachtung zu mir finden.

Sachliteratur oder Belletristik?

Größtenteils Belletristik. Ich habe auch einige Sachbücher zu Themen, über die ich gerne mehr wissen möchte, aber scheinbar schaffe ich es nur selten auch mal eins zu beenden. Viele sind angelesen, aber neben einem belletristischem Buch ziehen sie dann doch den kürzeren... Einige Mythologie-Bücher und Bildbände lese ich stückchenweise, aber leider so ungeordnet, dass ich gar nicht sagen kann wie viel davon ich bereits kenne. Ein wenig chaotisch, obwohl ich sonst gar nicht der Typ dafür bin.

Seht ihr im guten, alten Schmöker eine Zukunft oder werden Bücher kommenden Generationen bald gänzlich fremd sein?

Ich finde es wichtig, dass Kinder auch zu Hause an Bücher herangeführt werden. Das fehlt leider öfter, da ist dann das Fernsehen oder der Gameboy die einfachere Variante. Allerdings kenne ich auch Familien, in denen gern gelesen wird - quer durch alle Altersgruppen. So etwas verbindet, und weckt vielleicht auch neue Lese-Interessen. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich das Bücherregal meiner Mutter geplündert habe, als ich irgendwann mal etwas anderes lesen wollte - so bin ich auf Siedlerromane, Ägypten- und Chinabücher gestoßen.

Jedenfalls, um zurück zur Frage zu kommen, glaube ich an eine Zukunft mit Büchern. Was wäre das sonst für eine Welt? Oder wie Hermann Hesse schrieb: Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
Es wird immer Leseratten geben, und diese geben ihre Bücherliebe ja auch jeden Tag weiter - so werden Bücher sowohl allgemein als auch speziell zum Thema, und nicht "totgeschwiegen". Und wenn ich an die vielen Situationen denke, in denen ich um Hilfe bei der Bücherwahl für die lieben Enkel gebeten wurde... Das ist doch ein gutes Zeichen! :)

Habt ihr literarische Vorbilder, Lieblingsautoren- oder -romanfiguren?

Literarische Vorbilder habe ich nicht, dafür aber viele Lieblingsautoren. Bernhard Hennen, Christoph Marzi, Juliet Marillier, Kate Forsyth, Sara Douglass, Marion Zimmer Bradley, Heide S. Göttner, Manda Scott, Patricia A. McKillip, Jane Austen - um nur einige zu nennen. :)

Und auch Lieblingsromanfiguren kann ich bieten, ich beschränke mich jetzt allerdings nur auf die, die mich noch länger begleitet haben - bzw. noch immer begleiten. An erster Stelle wären da mein ehrenvoller Lieblingself Ollowain (Bernhard Hennen) und ein mürrischer Alchemist mit einem genialen Humor namens Mortimer Wittgenstein (Christoph Marzi - Die uralte Metropole). Dann gibt es noch Mordred (Anja Thieme - Orkneys Söhne. Die Lebenserinnerungen des Mordred of Orkney) und natürlich Hagen/Hagan (Viola Alvarez - Die Nebel des Morgens, Stephan Grundy - Wodans Fluch).

Und was ist das letzte Buch, welches ihr gelesen habt bzw. was lest ihr zur Zeit?

Zuletzt ausgelesen habe ich "Die Herrin von Avalon" von Marion Zimmer Bradley, welches mich teilweise zwar berührt hat, aber leider auch über lange Strecken fast lieblos und ungewohnt charakterflach wirkte.
Momentan halte ich mich gleich in drei Büchern auf:
  • Diana L. Paxson - Tochter des Lichts
    (Haut mich nicht so vom Hocker, obwohl es sich gut lesen lässt - sie kann es aber eindeutig besser.)
  • Per Petterson - Pferde stehlen
    (So schön, die Naturbeschreibungen und die ruhige Art haben es mir besonders angetan.)
  • Jane Urquhart - Im Strudel
    (Auch in diesem Buch gibt es viele schöne Stellen, und eine der Hauptfiguren führt sogar ein Sommertagebuch, in dem auch ihre Gedanken zu Büchern einfließen.)

geburtstägliche Bücherausbeute...

Ich finde es immer wieder toll, wenn ich mir Bücher wünschen darf! Nach einem sehr bücherreichen Weihnachtsfest vor ein paar Jahren wollte mir meine Mutter dann erstmal keine mehr schenken, aber diesmal war alles anders - neben einer CD durfte ich bei Amazon für einen bestimmten Betrag etwas bestellen, auch Bücher. Und was soll ich sagen, irgendwie haben sich zwei Bücher gegen eine weitere CD durchgesetzt... ;)

Auf meinem SuB willkommen heißen darf ich:

  • Wolfgang und Heike Hohlbein - Midgard
    Den Hohlbeins stehe ich eher skeptisch gegenüber, aber die germanischen Götter reizten mich einfach zu sehr.
  • Manda Scott - Das Schwert der Keltin
    Der erste Teil hat mich sehr überzeugt - und wenn ich nicht ergebnislos auf den 4. Teil in der großformatigen Ausgabe gewartet hätte, wäre die Boudica-Reihe sicher schon komplett bei mir. Nun habe ich mich hier für die Neuauflage entschieden, damit wenigstens die letzten 3 Bände im Regal einheitlich aussehen.
Nachtrag! :) Dank eines Büchergutscheins meiner lieben Kolleginnen ist es noch ein Buch mehr geworden, und ich habe auch ein besonderes fernab von Fantasy oder historischen Welten gefunden:
  • Morten Ramsland - Hundsköpfe
    Es treibt mich damit wieder nach Norden, aber nicht weit - nur bis Dänemark. Es geht um eine Großmutter, die ihre Familie zum letzten mal um sich versammelt, um viele Geschichten und Geister der Vergangenheit...


Herzlich Willkommen in meiner fantastischen Bücherwelt - ich freue mich, dass du den Weg hierher gefunden hast, und hoffe, dass es dir hier gefällt.

Auf meinem Lesetisch stapeln sich:
Susanne Gerdom - Elbenzorn
Yasmine Galenorn - Die Hexe
Tolkiens Geschöpfe

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