fantastische Bücherwelt

von Büchern, Spleens & Listen

William Nicholson - Der Windsänger (Windsänger 1)

Erscheinungsjahr: 2001
Gelesen im Dezember 2008

In alten Zeiten, als der Windsänger seine Melodien über Aramanth erklingen ließ, waren die Menschen dort glücklich. Doch seit seine Stimme dem bösen Gott Morah ausgeliefert werden musste, ist Aramanth zu einer Diktatur geworden: Ein System unsinniger Prüfungen und Strafen macht den Bewohnern das Leben zur Hölle. Als die aufgeweckte Kestrel dem Druck nicht mehr standhält und offen rebelliert, bringt sie sich und ihre Familie in große Gefahr. Ihr bleibt nur die Flucht - zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Bowman verlässt sie auf verschlungenen Wegen Aramanth. Wird es den beiden gelingen, die Stimme des Windsängers zurückzuholen und ihre Stadt zu retten? Eine wundersame und gefahrvolle Reise beginnt...

"Der Windsänger" ist der erste Teil der Trilogie um das Schicksal der Bewohner von Aramanth, die Geschichte ist aber in sich abgeschlossen. Im Mittelpunkt steht die fünfköpfige Familie Hath, die sehr liebevoll miteinander umgeht, besonders aber die Zwillinge Kestrel und Bowman.

Ich persönlich finde Wörter wie Toast, Limonade, Nationalhymne und Morgenmantel etwas unpassend für einen Fantasy-Roman - sie sind mir einfach zu modern. Hier scheint es so, als ob dadurch dem Leser der Einstieg in diese Welt einfacher gemacht werden soll. So wie das Leben in Aramanth beschrieben wurde, könnte diese Stadt auch irgendwo in der realen Welt existieren, nach und nach wird es dann aber doch etwas phantastisch - besonders auf der Reise zu ihrem Ziel, der Halle des Morah.

Das Buch fesselte mich recht schnell, was aber einzig an dem flüssigen Schreibstil und dem innigen Verhältnis zwischen den Zwillingen lag. Die Personen an sich waren mir zu flach und dadurch auch irgendwie egal, leider änderte sich daran nichts mehr. Überhaupt hätten der Geschichte ein paar mehr Details und Ausführungen nicht geschadet, so wäre sie wahrscheinlich auch etwas tiefgründiger geworden. An Potential mangelte es jedenfalls nicht, es gab einige schöne Ideen und unheimliche Bilder.

Erster Satz
Als die Fremden kamen, lebte das Volk der Manth noch in den niedrigen Jurten mit den Mattenwänden, die sie in ihrer Zeit als Jäger mit sich herumgetragen hatten.

Patricia McKillip - Erdzauber

Erscheinungsjahr: 2004
Gelesen im Dezember 2008

In einem Land, in dem die Zauberei seit langer Zeit verschwunden ist, muss der junge Fürst Morgon erkennen, dass seine Bestimmung, Herrscher zu werden, sich auf eine ganz andere Weise erfüllen soll, als er in seinen kühnsten Träumen erahnt hat. Denn ein rätselhaftes Sternenmal auf seiner Stirn deutet darauf hin, dass sich mit ihm eine uralte Prophezeiung erfüllen wird: Der Sternenträger kündet vom Ende eines Zeitalters...

Die Erdzauber-Trilogie besteht aus den Einzelbänden "Die Schule der Rätselmeister", "Die Erbin von Wasser und Feuer" und "Harfner im Wind". Die Geschichte ist voller Rätsel, Fragen und Andeutungen - sie ist nicht leicht zu durchschauen, kein gerader Weg sondern ein verschlungener Pfad liegt vor uns. Es gibt jede Menge Einzelheiten, auch was die Reisen und die Beziehungen zwischen den verschiedenen Personen betrifft. Besonders haben es mir auch die detaillierten Landschaftsbeschreibungen angetan. Ich konnte die verschiedenen Gegenden und ihre Bewohner sehr klar vor mir sehen, es war fast als ob ich diese Orte kennen würde.

Morgon, der Fürst von Hed, ist die Hauptfigur. Seine innere Zerrissenheit, das Sträuben gegen sein Schicksal und die große Verantwortung sind deutlich spürbar. Aber hat er eine Wahl? Mir hat gefallen, wie genau seine Welt und der Frieden auf Hed geschildert wurde, bevor die Reise losging und Antworten gefunden werden wollten. Man konnte miterleben, wie er Freunde fand und sein Geist immer stärker wurde. Aber auch Rendel, die Tochter des Königs von An, ist eine wichtige Figur, aus deren Sichtweise der zweite Teil größtenteils geschildert wird.
Die Autorin hat ein Talent dafür, einem Personen innerhalb weniger Sätzen nahe zu bringen. Zu manchen baute ich schnell eine so starke Bindung auf, dass sie mir nun sehr fehlen - ich denke da unter anderem an Har, dem König von Osterland.

Diese Welt ist voller Magie, auch wenn es am Anfang nicht danach aussieht, da die Schule der Zauberer in Lungold zerstört ist. Aber es gibt Gestaltwandler, die Macht eines starken Geistes, alte Zauberbücher, geheimnisvolle Ruinen, Gegenstände voller Magie - und das Landrecht, durch das der Landherrscher mit jedem kleinsten Stück seines Landes verbunden ist.
Es gibt eine große Bedrohung und auch zwei Schlachten, diese werden aber ohne viel Action und unnötige Gewalt beschrieben. Für Leser, die viel Action und nur wenig Beschreibungen mögen, ist das Buch darum wohl eher nichts.


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Erster Satz
Morgon von Hed begegnete dem Harfner des Erhabenen an einem Herbsttag in Tol, als dort - wie alle Jahre um diese Zeit - die Handelsschiffe zum Austausch ihrer Güter anlegten.

Dezember-Zugänge

Ein ertragreicher Dezember, und auch das Christkind war buchtechnisch sehr fleißig!

Reduzierte Bildbände, die schon länger auf meinem Wunschzettel schlummern:

  • Philip Plisson - Das Meer
  • Christine & Michel Denis-Huot - Löwen
  • Willi Geismeier - Caspar David Friedrich
  • Johannes Groht - Tempel der Ahnen
Gebraucht erstanden:
  • Reinhard Rohn (Hrsg.) - Mondzauber
    (da ist auch eine Geschichte von Bernhard Hennen dabei)

  • Höhlische Geschichten (Anthologie)
    (da ist auch eine Geschichte von Christoph Marzi dabei)
Beim Weihnachts-Shopping für mich mitgenommen:
  • Gunnar Gunnarsson - Advent im Hochgebirge
  • Dorothy Hearst - Das Versprechen der Wölfe
Reduziert beim Club Bertelsmann bekommen:
  • Birgit Jaeckel - Die Druidin
Stress-Tröster:
  • Alison Croggon - Die Gabe
  • Manda Scott - Die Seherin der Kelten
Weihnachtsgeschenke: :o)
  • Sara Douglass - Die Macht der Pyramide
  • Manda Scott - Die Kriegerin der Kelten
  • Katja Brandis - Der Prophet des Phönix
  • Katja Brandis - Der Ruf des Smaragdgartens
  • Stephan Grundy - Rheingold
  • Märchen von Nixen und Wasserfrauen

Daniela Knor - Nachtreiter (Elbensang 1)

Erscheinungsjahr: 2008
Gelesen im Dezember 2008

Über die Steppe Phykadoniens, die Heimat der beiden Krieger Braninn und Grachann, bricht ein unerklärliches Ereignis herein: Immerwährende Dunkelheit schiebt sich über das Land und vertreibt alles Licht aus dem Leben der Steppenreiter. Als ihr Herrscher Ertann sein Volk zum Krieg gegen das Nachbarland Sarmyn aufstachelt, ahnen Braninn und Grachann: Ertann selbst steht mit Dämonen im Bunde. Auf der Flucht verschlägt es die beiden Freunde ausgerechnet ins feindliche Sarmyn. Doch dort finden sie Hilfe. Zwei sarmynische Ritter und eine geheimnisvolle Reisende schließen sich ihnen an. Gelingt es den ehemaligen Gegnern, ihre Welt der dunklen Macht der Dämonen zu entreißen?

Das Buch wurde sehr schön und stimmig gestaltet - leider fehlt aber ein Hinweis darauf , dass es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt. Auch ein kleines Personenregister wäre am Anfang hilfreich, ist für mich hier aber nicht unbedingt notwendig. Zumindest hat sich meine anfängliche Verwirrung bezüglich der vielen Personen schnell wieder gelegt.

Die Geschichte ließ sich flüssig lesen, die Seiten flogen nur so dahin und ich befand mich schnell mitten in der Handlung. Es gibt mehrere Handlungsstränge, die früher oder später aufeinander treffen. Dabei fand ich es interessant, die Personen aus mehreren Perspektiven kennen zu lernen - das ergibt immer ein runderes Bild. Es gab sehr unterschiedliche Figuren, darunter auch einige, die man nur schwer einem "Lager" zuordnen konnte. Das macht es spannend, denn so wird oft die Gesinnung überdacht - und manchmal war das ein ganz schönes hin und her.

Neben der Weiterentwicklung der einzelnen Charaktere gefielen mir vor allem die verschiedenen Kulturen und das Spiel mit Vorurteilen. Bei aller Fremdartigkeit gibt es doch immer auch Dinge, die sich ähneln und durch die man aufeinander zugehen könnte.

Im Verlauf der Geschichte gibt es Entwicklungen, die abzusehen waren, aber auch viele Überraschungen. Und Momente, die meine grauen Zellen zum Arbeiten gebracht haben - ich mag es, wenn nicht gleich alles auf dem Silbertablett präsentiert wird, sondern man auch mitdenken muss.
Mit ein wenig mehr Tiefe bei den Figuren wäre Nachtreiter ein perfektes Buch für mich - allerdings kann ich mir auch gut vorstellen, dass das bei so vielen Hauptfiguren gar nicht so einfach ist...


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Erster Satz
Von bösen Vorahnungen erfüllt erwartete Haduri die Rückkehr der Späher.


Herzlich Willkommen in meiner fantastischen Bücherwelt - ich freue mich, dass du den Weg hierher gefunden hast, und hoffe, dass es dir hier gefällt.

Auf meinem Lesetisch stapeln sich:
Susanne Gerdom - Elbenzorn
Yasmine Galenorn - Die Hexe
Tolkiens Geschöpfe

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Über mich

Mein Bild
Als lesende Weltenwandlerin bewege ich mich bevorzugt in fantastischen und historischen Welten. Ich bin eher der emotionale Leser und mag es, wenn ich in Figuren so richtig eintauchen kann. Manche bleiben dann noch etwas länger bei mir oder entwickeln sich gar zu dauerhaften Gästen.

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Marny Leifers
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