fantastische Bücherwelt

von Büchern, Spleens & Listen

Mitbringsel aus Hamburg

Von meinem verlängertem Wochenende habe ich folgendes mitgebracht:

  • Merian live! Hamburger Spaziergänge
    Einer davon wurde in leicht abgewandelter Form auch gleich gemacht...
  • Alessandro Baricco - Oceano Mare
    Das steht schon länger auf meiner Wunschliste, wieder ein Meerbuch!
  • Anne B. Ragde - Der Arsenturm
    Norwegen für 5 € musste auf jeden Fall mit.
  • Ralf Schmitz - Schmitz' Katze
    Ich mag sowohl den Humor von Ralf Schmitz als auch Katzen - die Kombi hat mir gut gefallen, sehr amüsant.

Ralf Schmitz - Schmitz' Katze

Erscheinungsjahr: 2008
Gelesen im September 2008

Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal.
Ralf Schmitz muss es ja wissen, denn seit 23 Jahren lebt er mit seiner Katze Minka zusammen. Wie WG-tauglich seine Mieze ist, davon erzählt der beliebte Comedian in seinem ersten Buch: Was tun, wenn die Katze aufs Klo muss, sich den Magen verrenkt, in die Pubertät kommt, das Liebesleben empfindlich stört oder an Alzheimer leidet? "Schmitz' Katze" ist pickepackevoll mit witzigen Anekdoten, hilfreichen Tipps und lustigen Gags, bei denen nicht nur Katzenfreunde auf ihre Kosten kommen!

Auch in seinem Buch ist Ralf Schmitz so witzig wie man ihn kennt, manchmal schießt er dabei etwas über das Ziel hinaus - was aber auch lustig sein kann. Jedenfalls hatte ich vom Lachen oft Tränen in den Augen. Außerdem war da in meinem Kopf seine Stimme, obwohl ich doch gar nicht soviel von ihm gesehen bzw. gehört habe.

In "Schmitz' Katze" erzählt er über sein langes Zusammenleben mit Minka. Wie er zu ihr kam, die Probleme der Namensfindung, ihre Erlebnisse und Angewohnheiten, Unterschiede beim Zusammenleben mit Katzen und Frauen, Fähigkeiten, was man von Katzen lernen kann, Unterschiede zwischen Hunden und Katzen, ... Dabei fließen auch Geschichten von Familie und Bekannten mit ein, z.B. frisst Kater Bingo nur, wenn er gestreichelt wird.
Aufgelockert wird das sehr unterhaltsame und liebevoll zusammengestellte Buch durch viele private Fotos, Zeichnungen (z.B. zur Verdeutlichung der berüchtigten 5 Minuten) und einem süßen Ralf & Minka-Comic.

Gleichzeitig vermittelt der Autor aber auch etwas Katzenwissen, beispielsweise über die Ausstattung und Fehler beim Eingewöhnen. Und es gibt viele "Wussten Sie eigentlich, ..."-Felder mit mehr oder weniger nützlichen Fakten. Für Katzenkenner ist da kaum etwas neues dabei - dafür aber vielleicht bei der Geschichte, was wohl mit den ganzen verlorenen Halsbändern geschieht. Oder warum Katzen so gern in Kartons liegen, das hat nämlich durchaus einen Zweck (wie ich nun weiß). Und durch Busters Tagebuch kann man einen Tag im Leben eines coolen Katers verfolgen...

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Erster und zweiter Absatz
"Du gehst ja ab wie Schmitz' Katze."
Wissen Sie, wie oft ich diesen Satz in meinem Leben schon gehört habe? Das können Sie sich gar nicht vorstellen. Ich habe auch irgendwann aufgehört zu zählen. Aber es stimmt ja. Ob es das allerdings war, was mich dazu gebracht hat, dieses Buch zu schreiben... ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Es gibt in meinem Leben so viele Berührungspunkte mit diesem Tier, dass ich manchmal glaube, ich wusste sogar noch eher, dass ich mal mit so einem Pelzbällchen zusammenleben werde, bevor mir klar war, Schauspieler oder Komiker werden zu wollen. Und das war auch schon sehr früh.

Ben Gadd - Rabens Ruh

Erscheinungsjahr: 2002
Gelesen im September 2008

Bei einem abenteuerlichen Sturz hat Colin sein Gedächtnis verloren. Nicht einmal an seinen Familiennamen kann der Rabe sich erinnern. So gewährt ihm die Schar von Rabens Ruh Aufnahme in ihrer Mitte. Hier erfährt Colin von der Schönheit und den Geheimnissen der kanadischen Rockies und wird in das tägliche Zeremoniell des Rabenlebens eingewiesen: von der morgendlichen Flatter unter Leitung des Hauptraben H. R. bis zum Flugballett im letzten Tageslicht, bei dem ambitionierte Flugtechniken perfektioniert werden.

Colin hat Glück im Unglück, denn nach seinem Absturz wird er von Zack gefunden - einem hilfsbereiten Raben, der ihn mit zur Schar von Rabens Ruh nimmt und unterstützt. Dort hat es Colin nicht einfach, erinnert er sich doch bis auf seinen Namen an nichts mehr. Er weiß nichts über das richtige Verhalten unter Raben, über Feinde und Gefahren. Mit der Hilfe seiner neuen Freunde, allen voran dem Paar Zack und Molly, findet er sich aber bald besser zurecht und bringt sich in die Schar ein. Er stellt viele Fragen und will auch Dinge wissen, die die meisten Raben nicht interessieren - es zeigt sich schnell, dass er da etwas anders ist, und nur von der älteren Rabin Greta verstanden wird.

Wir begleiten die Schar ein Jahr lang, entdecken mit Colin die Welt der Raben und verfolgen den Wechsel der Jahreszeiten. Man erfährt die Sichtweise der Raben auf uns Menschen, ihren Glauben, den Zusammenhalt untereinander und ihre Rituale. Es herrscht nicht immer eitel Sonnenschein, sondern es gibt auch Gefahren und Auseinandersetzungen - so ist das Leben eben. Dazu fand ich auch die Ansichten von Greta wunderbar.
Die Beschreibung der Natur hat mir sehr gefallen, detailliert und mit tollen Bildern. Die verschiedenen Winde konnte ich förmlich spüren, und ich habe noch nie so etwas lebensfrohes wie den Abendflug verfolgt. Außerdem haben mich noch Colins Gespräche mit den anderen Tieren fasziniert, seine Neugier und Klugheit.

Das Buch hat soviel Atmosphäre, ich konnte es nur schwer zur Seite legen und habe es von der ersten Seite an genossen. Man spürt, dass der Autor in diese Geschichte viel Herzblut gesteckt hat - die sensiblen und liebevollen Schilderungen sprechen da ihre ganz eigene Sprache!


Erster Absatz
NOCH NIE HATTE er einen solchen Traum gehabt. Er stürzte - er fiel so schnell, dass die Luft in seinen Ohren dröhnte und an seinen Federn riss.
"Hochziehen!"
Er öffnete die Augen. Er breitete die Flügel aus. Fast hätte sie ihm der Luftzug abgerissen.
"Ork!" schrie der Rabe, der jetzt hellwach war. Er fuhr nur die Spitzen seiner Flügel aus, was ihn ein wenig abbremste. Er breitete die Schwanzfedern aus, was ihn noch stärker bremste. Er breitete die Flügel noch weiter aus.
Jetzt war der Boden ganz nahe! Gleich würde er aufschlagen...
Plumps!
Der Rabe blickte durch den Wacholderbusch, der seinen Sturz gedämpft hatte, nach oben. Er blinzelte, öffnete den Schnabel und sagte: "Krork!"

Katja Brandis - Der Verrat der Feuer-Gilde (Kampf um Daresh 1)

Erscheinungsjahr: 2002
Gelesen im September 2008

Eine machtgierige Regentin herrscht über das Reich Daresh und stiftet Intrigen innerhalb der vier Gilden, die Wächter über Feuer, Luft, Erde und Wasser sind. Die junge Rena wollte schon immer der Feuer-Gilde angehören, und als sie die kampflustige Alix trifft, sieht sie sich ihrem Ziel ganz nah. Doch die Schmiedin ist auf der Suche nach einem Verräter in den Reihen der eigenen Feuer-Leute, der geheime Nachrichten an die Regentin weitergibt. Unvermittelt wird Rena hineingezogen in die blutigen Fehden zwischen den vier Gilden Dareshs. Ein Bürgerkrieg scheint unvermeidlich, denn die Herrscherin spielt eine Partei gegen die andere aus. Es gibt nur einen Ausweg: Rena und Alix müssen alle Beteiligten dazu bringen, Frieden zu schließen und eine gemeinsame Lösung zu finden. Und so begeben sich die Freundinnen auf eine Reise durch die Provinzen Dareshs, um ihr Land zu retten...

Jeder Bewohner von Daresh gehört von Geburt an zu einer der vier Gilden. Die jeweilige Gilde prägt dann sein Leben - Fähigkeiten, Glauben, Gewohnheiten, Bündnisse, Feindschaften, ... Mitglieder derselben Gilde werden wie Verwandte behandelt, auch wenn man diese noch nie zuvor gesehen hat.
Rena gehört zur Erd-Gilde, möchte aber viel lieber zu der für sie spannenderen Feuer-Gilde gehören. Dieser Wunsch lässt sich allerdings nicht so einfach verwirklichen. Zwar wurde sie noch in keine größeren Geheimnisse der Erd-Gilde eingeweiht, aber ihre Erziehung steckt tief in ihr - außerdem hat sie noch von keinem gehört, der die Gilde gewechselt hat.

Nach einem Zwischenfall, an dem ihre Neugier nicht ganz unschuldig ist, muss sie fliehen und trifft schließlich auf Alix. Zusammen reisen sie durch Daresh, und begegnen dabei nicht nur Menschen der verschiedenen Gilden, sondern auch Halbmenschen. Wesen, die halb Tier und halb Mensch sind - z.B. Hirschmenschen, Iltismenschen oder Natternmenschen.

Sehr gut gefallen haben mir die Unterschiede zwischen den verschiedenen Gilden, sowohl was die Lebensart als auch die speziellen Fähigkeiten betrifft. Rena kann sich beispielsweise nicht nur in die Erde einbuddeln, sondern auch die Gespräche der Bäume verfolgen. Während andere Gildenmitglieder nur ein Blätterrauschen hören, lauscht sie vielleicht den Gedichten der Bäume.
Auch die Beschreibung der verschiedenen Provinzen nahm mich gefangen - es gibt einige Eigenheiten und tolle Ideen. Da wären beispielsweise die Phönixwälder in Tassos (der Provinz der Feuer-Gilde), die sich selbst entzünden, um so auf dem kargen Boden an Dünger zu kommen. Oder das Grasmeer in Nerada (der Provinz der Luft-Gilde), welches nichts mit Wasser zu tun hat, sondern ein Teppich von bläulichen Halmen einer bestimmten Grasart ist.

Und auch die Geschichte an sich, die verschiedenen Figuren und ihre Entwicklung, fesselte mich. Zu den Charakteren hatte ich einen guten Zugang, es gab einige Überraschungen und nur ein paar Entwicklungen konnte ich erahnen. Nach und nach kamen auch einige Details ans Tageslicht, allerdings hätte ich mir da mehr gewünscht - ich wäre gerne noch tiefer in diesem Buch versunken. Wahrscheinlich auch, weil mir diese elementelastige Welt so gut gefallen hat. Also ein gutes Zeichen, die Folgebände sind schon auf meinen Wunschzettel gehüpft...


Mehr Infos über die Welt von Daresh gibt es hier.

Erster Absatz
Rena saß auf dem Kutschbock des Karrens, der sie gleich in die Felsenburg der Regentin bringen würde, und versuchte ruhig zu bleiben. Sie zupfte die helle Leinentunika glatt, die sie sich für den Anlass geliehen hatte, und polierte ihr Gildenamulett mit der Handfläche. Ihr Onkel flüsterte ihr ins Ohr: "Ganz locker bleiben. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass sie uns nicht reinlassen, weil du dabei bist."

Alfred Bekker - Das Reich der Elben

Erscheinungsjahr: 2007
Gelesen im August 2008

Das weise Volk der Elben hat die sterbliche Welt verlassen und sucht nach den Gestaden der Erfüllten Hoffnung. Jenseits des großen Meeres finden sie schließlich einen unbekannten Kontinent, doch in der neuen Welt lauern innere und äußere Feinde...

Die Geschichte des ersten Bands der Elben-Trilogie wurde in zwei Teile gegliedert. Im ersten geht es um die Ankunft und die Erlebnisse auf der Insel des Augenlosen Sehers, welche nur ein paar Tage umfassen. Es passiert viel - allerdings wird sich dafür im Vergleich zum zweiten Teil, in dem es um den Aufbau des Elbenreiches und der Entwicklung der königlichen Nachkommen geht, zuviel Zeit gelassen. Dieser erscheint mir nämlich mehr wie eine kurze Zusammenfassung, eine sachliche Aneinanderreihung von Ereignissen.

Das Buch lässt sich zwar ganz gut lesen, da es recht flüssig geschrieben ist, aber mir fehlt jegliche Atmosphäre. Es wirkt oberflächlich und irgendwie lieblos, als ob selbst der Autor keinen Bezug zu den Figuren aufbauen konnte. Wie soll mir das da gelingen? Die Charaktere werden nur angekratzt, wir erfahren kaum Details über sie. Das mag ich überhaupt nicht, ich will etwas über ihre Gedanken und Gefühle, ihre Vergangenheit erfahren. So aber fehlte mir jeglicher Zugang – selbst zu den drei Elben, die für mich etwas hatten und auch genug Stoff für mehr Details boten.

Wirklich genervt war ich von der ewigen Betonung der sensiblen Elbensinne, teilweise mehrmals pro Seite. Der Autor könnte seinen Lesern ruhig etwas mehr Intelligenz zutrauen, und hätte den Platz der ewigen Wiederholungen lieber für mehr Details, Atmosphäre oder ein Glossar nutzen sollen. Das gibt es nämlich auch nicht, dafür bekommt jede Figur noch einen Beinamen mit seiner Gabe (z.B. Lirandil der Fährtensucher), welcher fast immer genannt wird. Und dann gibt es bei einigen Namen noch eine starke Ähnlichkeit zu Tolkien-Namen, als erstes bin ich da über Ygolas den Bogenschützen gestolpert.

Ich kann diese blasse, leicht vorhersehbare Geschichte ohne Tiefgang einfach nur schnellstmöglich verdrängen und werde zukünftig einen riesengroßen Bogen um diesen Autor machen (Achtung, es gibt da auch einen neuen Zyklus namens Drachenerde).
Und ganz demütig bis Ende des Jahres auf “meine” Elfen warten...

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Erster Absatz
"Land in Sicht!"
Der Ruf vom Ausguck schallte durch das wabernde Grau der Nebelschwaden. Wie amorphe, vielarmige Ungeheuer wirkten sie. Manchmal war der Nebel so dick, dass die einzelnen Schiffe der Elbenflotte selbst aus nächster Nähe nur als dunkle Schemen zu erkennen waren.
König Keandir straffte seine Gestalt. Seine Rechte umfasste den bernsteinbesetzten Griff des Schwerts mit der schmalen Klinge, das er an der Seite trug. Seine Haut war von vornehmer Blässe, und sein schmales, hageres Gesicht wirkte wie gemeißelt und zeigte einen Ausdruck sogleich von Strenge als auch von Ernsthaftigkeit. Spuren tiefer Sorge um sein Volk hatten sich in diesem Gesicht verewigt, seit Keandir das Königsamt von seinem Vater übernommen hatte, und in das schulterlange schwarze Haar mischten sich die ersten grauen Strähnen. Spitze Ohren stachen durch dieses glatte Haar - Ohren, die ebenso empfindlich und sensibel waren wie auch die anderen Sinne des Elben.


Herzlich Willkommen in meiner fantastischen Bücherwelt - ich freue mich, dass du den Weg hierher gefunden hast, und hoffe, dass es dir hier gefällt.

Auf meinem Lesetisch stapeln sich:
Susanne Gerdom - Elbenzorn
Yasmine Galenorn - Die Hexe
Tolkiens Geschöpfe

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Über mich

Mein Bild
Als lesende Weltenwandlerin bewege ich mich bevorzugt in fantastischen und historischen Welten. Ich bin eher der emotionale Leser und mag es, wenn ich in Figuren so richtig eintauchen kann. Manche bleiben dann noch etwas länger bei mir oder entwickeln sich gar zu dauerhaften Gästen.

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Marny Leifers
Uhlandweg 11
38440 Wolfsburg

marny@wolfsburg.de