fantastische Bücherwelt

von Büchern, Spleens & Listen

Umzug!

Nach fast 1,5 Jahren wird das hier mein letzter Post sein - ich habe nämlich den Schritt gewagt und mich für etwas eigenes entschieden.
Weitergeschrieben wird hier.

*Das Licht ausmacht und leise geht*

Nina Blazon - Der Kuss der Russalka

Erscheinungsjahr: 2005
Gelesen im August 2009

Russland, 1706. Strahlend soll sich Zar Peters Traum von Sankt Petersburg erheben. Auch Johannes verdingt sich beim Bau der neuen Stadt. Doch als die Fluten der Newa eine rätselhafte Schöne freigeben, schlittert er in ein düsteres Komplott: Was ist gegen den Zaren im Gange? Und war die Schöne eine Russalka, eine Flussnixe? Als Johannes ihr wieder begegnet, wird die Suche nach der Wahrheit zum Wettlauf um Leben und Tod...

Diese Geschichte handelt vom Aufbau St. Petersburg, dem sogenannten "Tor zu Europa", das dem Schlamm der Newa erst noch abgetrotzt werden muss. Für die Realisierung seiner Pläne holte Zar Peter viele Ausländer ins Land, welche bei den Einheimischen allerdings nicht gern gesehen wurden. Daher geht es hier auch um Fremdenfeindlichkeit, Vorurteile und verschiedene Kulturen.

Das Buch hat mich durch die liebevoll gezeichneten Figuren schnell gefesselt, und auch der für mich ungewohnte Handlungsort trug dazu bei. Diese ganz eigene Atmosphäre mit vielen eingewobenen Informationshappen und die Beschreibung der zwischenmenschlichen Beziehungen hatten mich schnell überzeugt. Alles wirkte sehr realistisch, aber manchmal eben auch märchenhaft und mystisch.

Die gegensätzliche Darstellung der Russalka, einem nixenähnlichen slawischen Naturgeist, hat mir sehr gut gefallen. Sie wirkt in manchen Szenen schön und menschlich, kann im nächsten Moment aber auch zu einem gefährlichen und fremden Wesen werden. Unberechenbar, geheimnisvoll - und durch die Geschichte und das Schicksal ihres Volkes auch tragisch.


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Erster Satz
Johannes hatte sich an die Wölfe und Winterstürme gewöhnt, an die Kühle der Sommernächte, an den Sumpf und an die Rohheit, mit der die Leibeigenen und die schwedischen Kriegsgefangenen zur Arbeit angetrieben wurden.

Joan Wolf - Tochter der Kelten

Erscheinungsjahr: 1989
Gelesen im September 2009

England, 555 nach Christi: Der Friede zwischen Kelten und Angelsachsen, das Lebenswerk König Arthurs, droht zu zerbrechen. Auf dem grausamen Kriegszug der Sachsen wird die keltische Prinzessin Niniane gefangengenommen und an den Hof des Sachsenkönigs Cynric gebracht. Hier wächst sie gemeinsam mit Prinz Ceawlin, dem illegitimen Sohn des Königs, auf.
Die intrigante Königin setzt alles daran, Ceawlin aus dem Weg zu räumen, um den Thron für ihren Sohn Edwin zu sichern. Aber mit der schönen Niniane an seiner Seite gelingt Ceawlin der Aufstieg zum mächtigen Herrscher über ein England, in dem alle Stämme geeint sind.

Das Buch und ich, wir hatten keinen guten Anfang. Durch den Titel hatte ich "heidnische" Kelten erwartet, stattdessen waren diese bereits christianisiert und sahen sich selbst als "Briten". Daran musste ich mich erst gewöhnen, vor allem mit der christlichen Sicht hatte ich so meine Schwierigkeiten.
Der Original-Titel "Born of the Sun" passt viel besser, besonders in Verbindung mit dem Zitat von Stephen Spender am Anfang der Geschichte:

Nahe dem Schnee, nahe der Sonne, in den höchsten Regionen, sieh, wie diese Namen vom wehenden Gras gefeiert werden, von den Streifen der weißen Wolken und dem Flüstern des Windes im lauschenden Himmel.
Die Namen derer, die in ihrem Leben für das Leben kämpften, die in ihren Herzen das Zentrum des Feuers trugen.
Im Zeichen der Sonne geboren, reisten sie eine kurze Zeit der Sonne entgegen, und hinterließen der kraftvollen Luft die Erinnerung an ihre Ehre.
Ich habe schnell in die Geschichte hineingefunden, Niniane war mir sympathisch und die gezeichnete Welt konnte mich überzeugen. Der fesselnde Schreibstil und die Neugier auf die weiteren Entwicklungen sorgten dafür, dass ich das Buch nur ungern zur Seite legte.

Allerdings gefiel es mir zu Beginn am besten, denn mit jeder weiteren Seite wurde klarer, dass mich ein paar Dinge störten. Den unterschiedlichen Kulturen und Religionen wurde nur sehr wenig Platz gegönnt, es ging primär um Intrigen und Feinde. Und dann die Figuren, sie wirkten auf mich oft oberflächlich und fast schon lieblos gezeichnet. Dabei gab es da durchaus Potential, vor allem denke ich da an meine tragische Lieblingsfigur Sigurd. Und Emotionen? Bis auf wenige Ausnahmen Fehlanzeige, selbst die "große" Liebe zwischen Niniane und Ceawlin erschien mir sehr einseitig und daher schwer nachvollziehbar.

Der Harfner sang ein Lied über den Tod von König Arthur.

[Lesung] Ein Fantasy-Abend auf dem Harbourfront-Literaturfestival

Am 12.09.2009 war es soweit: meine beiden deutschen Lieblingsautoren gestalteten einen Fantasy-Abend, und das auch noch in meiner Lieblingsstadt Hamburg! :-)
Auf dieses Ereignis habe ich mich zusammen mit Mel eingestimmt, indem wir den ganzen Tag durch Hamburg spaziert sind und dabei natürlich auch auf den einen oder anderen Buchladen gestoßen sind.


Die Stunden verflogen nur so, und nach kurzen Aufenthalten am Jungfernstieg und den Landungsbrücken ging es dann los! Zuerst ging es auf die König-der-Löwen-Fähre, die uns zu den Duckdalben bringen sollte. Nachdem die Musical-Besucher weitergelotst wurden, wollte uns die junge Frau allerdings erst nicht auf das Schiff lassen - die Farbe unserer Tickets war da wohl eher suboptimal gewählt und sorgte für Verwirrung. ;-)

Auf der Fähre haben wir uns einen schönen Platz gesichert, und ich war damit beschäftigt mein Ticket festzuhalten. Nicht dass es der Wind noch mitnimmt! Dabei fragte ich mich dann auch, wie es wohl dazu gekommen ist, dass Christoph Marzi als erstes genannt wird. Alphabetisch passt das ja schon mal nicht... Aufgeschreckt hat mich dann der Aufruf zu unserer Fähre, dort wurde doch tatsächlich nur Christoph Marzi genannt - Verschwörung!

Nach der Überfahrt erwartete uns eine Überraschung in Form eines Spazierganges zu den Duckdalben, der ca. 30 Minuten dauerte. Es ging kreuz und quer durchs Industriegebiet und über eine Brücke. Nach unserem lauffreudigen Tag spürten wir schnell unsere Beine, das ganze hatte für mich etwas von einer Klassenfahrt. ;-)
Es gab auch einen Kameramenschen, der öfter vorspurten musste - lauf, Forrest, lauf! Und dann immer schön in die andere Richtung gucken, nicht dass es uns noch erwischt...
Irgendwann überholte uns dann auch jemand, der sich als niemand anders als Christoph Marzi entpuppte - und Bernhard Hennen haben wir ganz kurz vor dem Ziel auch entdeckt.

Der Veranstaltungsort hatte eine schöne ruhige Stimmung. Wir haben einen Platz auf der rechten Seite in der Mitte gewählt, von wo wir auch einen guten Blick auf beide Autoren und ihre Lektorin Martina Vogl hatten. Diese hat auch die Moderation übernommen und erstmal etwas zu den beiden Autoren und ihren erfundenen Welten gesagt. Und als sie erwähnte, dass doch auch in Hamburg eine uralte Metropole existieren könnte, musste ich grinsen. Denn genau das war auch mein Eindruck bei meinem ersten Hamburg-Besuch nach der Lektüre von Lycidas. Und wenn ich mich nicht irre, hatte ich das Mel auch kurz davor gesagt. :-)


Dann ging es los, jeder Autor las ca. eine halbe Stunde - Bernhard Hennen aus "Elfenlied" und Christoph Marzi aus "Somnia". Den Auszug von "Elfenlied" kannte ich bereits aus einer Lesung in Braunschweig, aber es hat mir wieder gut gefallen - die Stimmung war auch nicht so ausgelassen-albern wie dort, auch wenn Gandas Rache an Alvias natürlich für Lacher sorgte. :-)
Die beiden Stellen aus "Somnia" waren gut gewählt, Scarlet und Mistress Atwood wurden in meinem Kopf auch gleich wieder lebendig - und ich musste etwas kämpfen, damit mir wegen Keanu kein Tränchen entwischt.
Sehr lustig war dafür eine Pause von Christoph Marzi, in der er mit den Worten "Und währenddessen erzählt Herr Hennen einen Witz." (oder so ähnlich) zum Wasserglas griff. Dieser kam der Aufforderung jedoch nicht nach, sondern wurde erstmal rot. *grins*

Danach wurde die Fragerunde eröffnet, in der zum ersten mal nicht nach dem weiteren Schicksal von Nuramon gefragt wurde. Dafür gab es einige Fragen zum Schreiben und zu den Büchern, beispielsweise was die Arbeitsweise und Figuren betrifft. Dabei zeigten sich Unterschiede und Übereinstimmungen, und auch ganz eigene Begründungen wie "Und dann kam Bob Dylan nach Saarbrücken.".

Dann ging es ans Signieren! Ganz plötzlich wurde ich nervös, nicht ganz überraschend. ;-)
Wir standen ziemlich weit vorn, und mussten so nicht lange warten. Da Christoph Marzi schneller war, reichte ich ihm mein bereits gelesenes Exemplar von "Heaven" über den Tisch.


Dann bekam ich mit, wie Mel ihr Elfenbuch Herrn Hennen reichte und ihn darüber aufklärte, dass sie es noch nicht gelesen hat aber schon viel gutes darüber gehört hat - vor allem von Ollowain. (An der Stelle könnte ich auch ein wenig rot geworden sein...)
Dann war ich dran, und bevor ich meinen Namen sagen konnte, wurde ich als Wiederholungstäterin erkannt. Dafür habe ich ihn mit meiner Lieblingsfigur wohl etwas erschreckt, denn er hat mich bezüglich Ollowain wieder vor "Elfenkönigin" gewarnt und auf Farodin neugierig gemacht. Also ist meine Angst vor dem Buch, das in 4-5 Wochen rauskommen soll, nun wieder ganz frisch *bibber* und ich überlege, was ihm wohl alles zustoßen könnte.


Nach einer kleinen Nachtwanderung ging es wieder auf die Fähre, die auf uns gewartet hatte. Und dort setzte sich Christoph Marzi an unseren Tisch, wo noch ein Platz frei war, und plauderte nett mit uns. Direkt neben mir. Und ich glaube, so einige haben sich gewünscht, meinen Platz zu haben. ;-)
(Zum "Glück" war das nicht Herr Hennen, sonst wäre ich vor Aufregung wohl vom Stuhl gekippt...)

Interview mit Bernhard Hennen [LiteraTopia]

LiteraTopia hat am 10.03.2009 ein Interview mit Bernhard Hennen geführt, das somit zwar schon etwas älter ist, aber doch so einige Infos bietet.

Es geht um den Autor, seine Werke und die Arbeit an ihnen. Man erfährt auch Details zur neuen Trilogie, die in der Frühzeit der Elfenwelt spielen wird und somit auch für Neueinsteiger geeignet ist.

Außerdem wurde auch auf Leserfragen eingegangen, wodurch ich ein paar neue Dinge erfahren habe. Beispielsweise dass irgendwann ein Siegfried-Roman geplant ist, auch wenn mir Hagen natürlich lieber gewesen wäre. Obwohl man den ja nicht wirklich von einem Sockel runterholen kann. ;-)

Interview mit Ulrich Drees [Geisterspiegel]

Geisterspiegel.de hat ein Interview mit Ulrich Drees geführt, das am 21.06.2009 veröffentlicht wurde.

Dort finden sich interessante Fragen und detaillierte Antworten rund um "Das Spiel des Asen" sowie ein kleiner Ausblick auf zukünftige Projekte des Autors.


Ulrich Drees - Das Spiel des Asen

Erscheinungsjahr: 2009
Gelesen im August 2009

Auerochsen durchstreifen die Wälder Südniedersachsens. Im Spreewald und in Berlin machen slawische Fabelwesen Jagd auf Zuhälter. Uralte Geheimbünde versuchen, die himmlischen Heerscharen auf den Plan zu rufen. Anzeichen für einen aufkommenden Sturm ...

Drei sehr unterschiedliche Männer geraten in den Mittelpunkt dieser Entwicklungen:
Ronny von Freiseneck, von Beruf Sohn und Lebenskünstler, der sich plötzlich in einer ebenso faszinierenden wie tödlichen Parallelgesellsch
aft zurechtfinden muß.
Thor Bronski, Berliner Privatdetektiv, der eigentlich nur einen weiteren Adelssproß in den Schoß seiner Familie zurückbringen wollte, sich aber unerwartet mit einem Magier anlegen muß.
Hermann Braun, Oberst einer Bundeswehr-Spezialeinheit und Mitglied des Deutschen Ordens, der nie damit gerechnet hätte, einmal keinem Geringeren als einem Gott entgegentreten zu müssen.

Sie alle sind Teil eines Spiels, das im Konstantinopel der Kreuzfahrer seinen Anfang nimmt – und dessen geheimnisvolle Drahtzieher bes
chlossen haben, es in den ersten Tagen des neuen Millenniums zu Ende zu bringen ... so oder so.

Jedes Kapitel beginnt mit einem passenden Auszug aus den verschiedensten Quellen (Zeitung, Buch, Internet oder Akte). Danach kommt der Ase zu Wort, den man durch seine Gedankengänge im Verlauf der Geschichte besser kennenlernt. Und erst dann schreitet die Handlung voran, was meine Geduld manchmal schon arg strapaziert hat - allerdings war ich auch immer neugierig, welche Informationen uns wohl als nächstes erwarten.

Die drei Hauptfiguren Ronny von Freiseneck, Hermann Braun und Thor Bronski werden unabhängig voneinander detailliert eingeführt. Man fragt sich, ob und wo es Verbindungen zwischen ihnen gibt. Diese enthüllen sich mit der Zeit, anfangs konzentrieren sich die Schilderungen aber hauptsächlich auf die einzelnen Charaktere.
Zu Beginn hatte ich ein wenig Probleme mit der zeitlichen Einordnung der Ereignisse - aber irgendwann wurde auch mir klar, dass sie nicht linear erzählt werden und es auch den einen oder anderen Hinweis darauf gibt.

Wir treffen auf Wesen aus der nordischen, slawischen und irischen Mythologie, die auf mich sehr real wirkten. Das Rätseln, um welche Figur es sich jeweils handelt, hat mir sehr viel Spaß bereitet und auch zum intensiven Lesegenuss beigetragen. Es wäre sicher hilfreich vor allem von der nordischen Mythologie schon einmal grob etwas gehört zu haben, ansonsten könnten die vielen Andeutungen verwirren.
Gut gefallen hat mir auch die Darstellung des Äthers und die esoterische Note, die das Buch durch Leo und ihre Tante erhalten hat.

Einige Dinge wurden nicht aufgelöst oder zu Ende erzählt, aber der Schluss hinterlässt bei mir trotzdem einen runden Eindruck. Und, wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann ja doch eine lose Fortsetzung? Ich würde es mir zumindest wünschen...

Erster Absatz
Schneller!
Blindlings hetzte Jens Kramer durch den Wald, hinter sich den gnadenlosen Jäger. Nie zuvor hatte er solche Todesangst empfunden wie in dieser kalten Winternacht. Verzweifelt rang er um Luft. Längst lag ein dumpfes Rauschen über seinen Ohren, dämpfte wie ein Wattebausch bis auf das Donnern seines Herzschlags alle Geräusche.

Ich mach was mit Büchern...

Das ist nicht meine Erkenntnis des Tages sondern eine Aktion von Leander, um die Buchbranche im Internet besser zu vernetzen:

Ich erlebe immer wieder, dass Bücher ein enormes Potenzial haben, Menschen zu verbinden. Im Internet wiederum sind aus meiner Sicht jene Menschen, die sich mit Büchern beruflich oder in ihrer Freizeit intensiv beschäftigen, vielfach nur schwach verbunden. Das finde ich schade. Daher habe ich mir eine kleine Aktion überlegt, die vielleicht dazu beitragen kann, die Buchbranche auch im Internet besser sichtbar zu machen und zu vernetzen.

Dazu hat er bei MedientrendsWiki eine Seite erstellt, wo sich jeder in der entsprechenden Rubrik eintragen kann.
Macht doch auch mit!

Antje Babendererde - Libellensommer

Erscheinungsjahr: 2006
Gelesen im August 2009

Das erste Mal sieht Jodie ihn an einer Tankstelle am Highway, der quer durch die kanadischen Wildnis führt. In seinem dunklen Blick liegt so viel Ablehnung, dass Jodie nicht wagt, ihn um eine Mitfahrgelegenheit zu bitten. Keinen Tag später ist das Mädchen mit Jay Muskalunge in den undurchdringlichen Wäldern unterwegs. Denn Jay hat Jodie aus den Händen eines zugreiflichen Trucker gerettet. Doch anstatt sie zurück in die Stadt zu bringen, nimmt der unzugängliche Junge sie mit auf eine Abenteuerreise, die Jodie nie mehr vergessen wird...

Jodie will ihren Eltern, die nach unzähligen Streitereien getrennt leben, einen Denkzettel verpassen, indem sie abhaut. Auf dem Weg zu einer Internet-Bekanntschaft läuft allerdings nicht alles so glatt, wie sie sich das vorgestellt hat. Beim Trampen gerät sie an einen zugreiflich werdenden Trucker, dem sie nur knapp und mit Jays widerwilliger Hilfe entkommt. Dieser will sie allerdings nicht zurück in die Stadt bringen, und so hat Jodie keine andere Wahl als ihm noch tiefer in den Wald zu folgen.

Dabei treffen nicht nur zwei kulturelle Welten aufeinander, sondern auch sehr verschiedene Figuren. Jodie, die unbesorgt vor sich hin plappert und auf ihren eigenen Vorteil bedacht ist. Und Jay, reifer und ernster, mit einer ganz anderen Einstellung zur Natur. Das führt natürlich zu einigen Reibereien, aber mit der Zeit lernen sich die beiden besser kennen und es entwickelt sich eine besondere Beziehung zwischen ihnen.
Jodies Weiterentwicklung, ihre Gedanken und Gefühle dabei, wurden detailliert erläutert. Sie erweitert auf dieser Reise ihren Horizont, denkt viel nach und setzt sich mit einigen Dingen auseinander - auch mit sich selbst.

Die Beschreibungen der Natur und der Welt der Indianer haben mir gut gefallen, sie trugen zu der besondern Atmosphäre dieses Buches bei. Eine andere Kultur, die nicht beschönigt wird sondern auch den Kreislauf von Leben und Tod zeigt. Insgesamt eine spannende Geschichte, die mich völlig gefesselt hat - mit Momenten, die mir Ruhe gaben und mich gleichzeitig nachdenklich stimmten...


Erster Satz
Eigentlich hatte ich nichts gegen Indianer.

Interview mit Aileen P. Roberts [Leser-Welt]

Auf der Leser-Welt ist ein Interview mit Aileen P. Roberts alias Claudia Lössl erschienen, in dem es um ihre Bücher, das Schreiben und Veröffentlichen geht.

So habe ich erfahren, dass man in der zweiteiligen Reihe "Thondras Kinder" auch auf Elfen und Zwerge trifft. Wunderbar, es kann nie genug Elfen geben! :-)


Von Indianern, sturmumtosten Küsten und einem mysteriösen Retter...

Ich habe wieder einiges zu verkünden, die zweite Monatshälfte war doch sehr ergiebig. Der Stress wollte schließlich auch irgendwie kompensiert werden, wenn ich mich schon mit wenig Lesezeit begnügen musste...

Mein Indianer-Vorrat wurde ordentlich aufgestockt:

  • Antje Babendererde - Zweiherz
    Zweiherz ist bei den Navajo-Indianern ein listenreicher Verführer und Unruhestifter. Seine Nähe spürt Kaye in einem Sommer, als ein für sie unbegreifliches Verbrechen zwischen ihr und ihrer großen Liebe steht.
  • Antje Babendererde - Talitha Running Horse
    Hier geht es um eine Halb-Lakota-Indianerin, deren Welt aus den Fugen gerät, und der ihre Zuneigung zu der schönen Stute Stormy Kraft gibt.
  • Antje Babendererde - Lakota Moon
    Handelt von den Ereignissen, die Oliver im Pine Ridge Reservat erwarten, als seine Mutter einen Indianer heiratet und er nach Amerika auswandern muss.
  • Margaret Craven - Ich hörte die Eule, sie rief meinen Namen
    Einen todkranken jungen Geistlichen verschlägt es in ein entlegenes Indianerdorf, wo er lernt im Gleichklang mit der Natur zu leben.

Dann liefen mir noch diese über den Weg:

  • Andrea Schacht - Pantoufle. Ein Kater zur See
    Pantoufle begleitet seine Menschenfreundin in die neue Welt, an Bord des Dampfschiffs stolpert er über einen Sabotageakt, als er etwas Zerstreuung sucht.
  • Molly Jackson - Sturmtochter
    Das traumhafte Cover hat förmlich nach mir gerufen, und der Inhalt hört sich auch vielversprechend an. Bei einer "windumtosten Küste Schottlands" werde ich doch gerne schwach. ;-)

Und mein Lieblingsgenre darf auch nicht zu kurz kommen:

  • Alex Morrin - Der Spiegel von Feuer und Eis
    Bei der Flucht vor der Eiskönigin fällt das Mädchen Cassim dem geheimnisvollen Morgwen in die Hände. Ist er wirklich ihr Retter, oder eine weitere Bedrohung?
  • Yasmine Galenorn - Die Hexe
    Mit der Reihe habe ich ja lange gehadert, aber das Reinlinsen hat mich erstmal überzeugt - außerdem bin ich da auf ein Wesen gestoßen, dem ich nicht widerstehen konnte. Und Hexen sind natürlich immer gut... :-)

Meine Utensilien rund ums Buch...

Heute möchte ich euch mal mein Zubehör rund ums Buch vorstellen, es soll ja doch den einen oder anderen neugierigen Leser unter euch geben. ;-)

Um meine Bücher zu "personalisieren", verwende ich einen EXLIBRIS-Stempel. Und da der mit der Welle nicht vorrätig war, ist es der Katzenstempel geworden. Passt ja auch super zu mir. :-)

Natürlich dürfen Lesezeichen auch nicht fehlen, es gibt doch (fast) nichts schlimmeres als Eselsohren!

Meistens bringe ich mir aus dem Urlaub ein schönes mit, und auch als Geschenk sind sie gern gesehen. Man kann schließlich nie genug Lesezeichen haben...

Damit die Lektüre unterwegs nicht beschädigt wird, gibt es mittlerweile ja die verschiedensten Buchtaschen im Handel. Natürlich nicht bei uns, aber in Hannover haben sie eine ganz schöne Auswahl.

Dann habe ich noch zwei schöne Notizbücher:

Im linken ist meine Buchstatistik untergebracht. Zumindest über die gelesenen Bücher führe ich auch eine Excel-Tabelle, aber es ist doch irgendwie schöner, das auch durchblättern zu können.

Und das rechte ist für meine Sammlung von Ollowain-Zitaten reserviert. Irgendwann habe ich dann ganz viel von Ollowain in einem Buch. Für Notfälle. Und jeden Tag! ;-)
Darum "muss" ich auch ein paar Rereads einplanen, um es weiter zu füllen. Und freue mich natürlich über jedes neue Zitat! :-)

Und wer möchte, darf nun natürlich erzählen, wie das bei ihm aussieht...

"Der magische Schlüssel" von Kate Forsyth

Die neunteilige Reihe einer meiner Lieblingsautorinnen besteht aus diesen Teilen:

1. Der Hexenturm
2. Die Hexen von Eileanan
3. Der See der zwei Monde
4. Der Aufstand der Hexen
5. Der Palast der Drachen
6. Die verwunschenen Türme
7. Das verbotene Land
8. Die Höhle der tausend Könige
9. Die Ankunft des Kometen



Die Serie habe ich vor 5-6 Jahren gelesen verschlungen, und immer ganz gespannt auf den nächsten Teil gewartet. Leider habe ich kaum Eindrücke dazu aufgeschrieben (damals war das eben noch anders), also bleibt nur das, was noch in meinem Kopf hängen geblieben ist.

Das Reich Eileanan ist von der schottischen Heimat der Vorfahren von Kate Forsyth inspiriert. In einem ruhigen Erzählstil breitet sie diese Welt und ihre Bewohner vor dem Leser aus. Anfangs geht es hauptsächlich um Isabeau und ihre Ausbildung bei Meghan, bald erweitert sich jedoch die Gruppe der Hauptfiguren.

Im Verlauf der Serie verfolgen wir nicht nur die Hexenverfolgung und spätere Rebellion, sondern erleben auch die Weiterentwicklung einiger Figuren - allen voran Isabeau. Mir hat es gefallen, dass sie Fehler macht und anfangs recht naiv ist - das ist einfach menschlich. Und wer möchte schon von perfekten Personen ohne Fehl und Tadel lesen?

Mich fasziniert die Kombination aus den unterschiedlichsten Wesen, die liebevolle Beschreibung der Figuren, der ruhigen Erzählweise und den vielen Details. Die Bücher haben für mich eine ganz besondere Atmosphäre, magisch und abwechslungsreich. Die vielen verschiedenen Wesen haben mich ziemlich beeindruckt, trotz der großen Anzahl hat jedes seine ganz eigene Ausstrahlung. Man trifft beispielsweise auf Celestine, Elfenkatzen, Baumtauscher, Corrigan, Cluricaun, Fairgean, Irrlichter, Nissen, Rieseneulen, Satyricorns und Säbelzahnpanther. Und auf die unterschiedlichsten Hexen: Meerhexen, Windhexen, Fluchhexen, Feuerhexen und Waldhexen.

Da gab es einige tolle Figuren, eine von ihnen wurde sogar zu meinem Nicknamen. Ich könnte mich gar nicht für die eine Lieblingsfigur entscheiden - aber in der engeren Auswahl wäre neben Isabeau und Seychella der Windhexe auf jeden Fall auch Meghan von den Tieren. Ein wunderbar beschriebener Charakter, bei dem ich selbst gerne in die Lehre gegangen wäre.

Die Magie steckt nicht nur in den vielen verschiedenen Wesen, sondern auch in den unterschiedlichen Talenten der einzelnen Figuren. Damit ist hier eine besonders ausgeprägte Begabung gemeint, die aus der Verbindung der Kräfte einer Hexe mit den verschiedenen Elementen stammt.

Den Beziehungen der Figuren untereinander wird viel Platz eingeräumt. Es geht um Vertrauen, Familie, Liebe, Zusammenhalt und Freundschaft - aber auch um Missverständnisse, Enttäuschungen, Angst und Vorurteile. Vieles muss erst zusammenwachsen, bevor es zur Rebellion kommt. Und genau das trägt auch wieder zum Suchtpotential dieser Serie bei...

Alles neu macht der... August!

Ich war ja schon länger auf der Suche nach einer Veränderung im Blogdesign. Es sollte schick, aber mit möglichst wenig freier Fläche sein. Und in meinen Farben... Wirklich schwer, aber nun ist mir doch die richtige Vorlage über den Weg gelaufen - nach zig Versuchen.

Hoffe, euch gefällt es ebenso gut wie mir, mich hat es einfach umgehauen! Ranken, Blumen, eine Lieblingsfarbe, nicht überladen - und sogar dreispaltig!
Die Widgets sind jetzt leider futsch, die Blogroll und meine Sammlung von Autorenlinks muss ich also noch mal machen. Ansonsten müsste alles wieder da sein.

Eine Geschichte von Katja Brandis: Der Delfinmensch

Katja Brandis stellt auf ihrer Homepage die 50 Seiten umfassende Geschichte "Der Delfinmensch" zur Verfügung. Die Story ist so eine Art Meeresmärchen, das sie vor einigen Jahren unter einem anderen Namen geschrieben hat.

Direkter Link zum PDF-Download

Neuausgaben der Elfenfeuer-Romane von Monika Felten

Anlässlich des Erscheinens des abschließenden Romans aus der Welt Thales (Die Nebelelfen) sowie eines dort spielenden Kurzromans (Die Elfen des Sees) im Oktober 2009 erscheinen zeitgleich alle Elfenfeuer-Romane in einem passenden neuen Gewand.

Louise Erdrich - Der Klang der Trommel

Erscheinungsjahr: 2005
Gelesen im Juli 2009

Es gibt Trommeln, die heilen, und Trommeln, die töten können. Sie werden eins mit dem Menschen, der sie hütet. Faye Travers hat zwar Indianerblut in den Adern, mit ihrer Herkunft verbindet sie aber nur noch ihre Begeisterung für indianische Antiquitäten. Bis sie auf eine wunderschöne alte Trommel stößt. Die Suche nach ihrem rechtmäßigen Besitzer führt Faye ins Indianerreservat und wird bald zu einer Entdeckungsreise in die Geschichte ihrer eigenen Familie.

Nach und nach wird das Schicksal von drei Ojibwa-Mädchen erzählt, die zu verschiedenen Zeiten gelebt haben, aber eins verbindet: Jede von ihnen war dazu bereit, ihr Leben für das ihrer Schwestern zu geben.
In dieser verschachtelten Geschichte verliert man manchmal den Überblick - ich hatte teilweise das Gefühl, irgendwo in der Luft zu hängen und das Ziel oder auch nur die grobe Richtung des Weges nicht zu ahnen.

Das Bindeglied zwischen den verschiedenen Schicksalen ist eine besondere Trommel, das zeigt sich aber erst später. Anfangs war ich etwas verwirrt von den Sprüngen in der Geschichte, und auch über die für mich manchmal zu detaillierten Beschreibungen der Vorgänge in der Nachbarschaft. Gut gefallen haben mir dafür die Schilderungen der alten Traditionen, und den speziellen Platz, den dort die Trommeln einnehmen - wie sie wahrgenommen und versorgt werden.

Es gibt auch ein paar wunderschöne poetische Betrachtungen, vor allem zu Raben, ebenso aber auch einige umgangssprachliche Sätze. Der Stil wirkt realistisch, mit kleinen mystischen Einsprengseln. Wie Traum und Wirklichkeit.
Nach dem ersten Drittel fesselte mich das Buch so richtig, und ich lernte die Lebenswege um Betrug, Schuld, Liebe und Vergeben detailliert kennen.

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Erster Satz
Als ich den Kinderfriedhof mit seinen schlichten handgeschriebenen Grabtafeln und den Lämmern und Engeln aus verwittertem Stein verlasse, bin ich in Gedanken und halte zu lange an der Stelle, wo die Straße vom Friedhof auf den zweispurigen Highway mündet.

Gewonnen!

Ich konnte es ja kaum glauben, aber bei dem twitter-Gewinnspiel von Kai Meyer stand ich doch tatsächlich bei den Gewinnern! *riesig freu*
Offen blieb jedoch noch, was genau mir zugelost wurde - aber Dank einer Turbo-Zustellung musste sich meine Neugier nicht lang gedulden:

Das Cover des Leseprobenbuchs "Arkadien erwacht" ist total schön - und beim Reinlesen bin ich auch nicht auf die irgendwie befürchteten Vampire gestoßen, sondern auf Schlangen und Tiger.
Und dann habe ich auch noch das Hörspiel zur kompletten (!) Wellenläufer-Trilogie bekommen, sogar signiert! Das passt wirklich super, da ich letztens den ersten Teil gelesen habe. :-)

[Vorfreude] Kate Forsyth - Die strahlende Stadt

Am 01.12.09 hat für mich das Warten auf den neuesten Roman einer meiner australischen Lieblings-Fantasy-Autorinnen ein Ende. Dann soll "Die strahlende Stadt", der zweite Teil aus der Reihe "Rhiannons Ride", erscheinen.

Kurzbeschreibung

In einem düsteren Turm gefangen, wartet Rhiannon auf ihren Prozess, denn sie gilt als Mörderin und Verräterin. Und während sie - allein und hilflos - vom bösen Geist einer toten Königin bedrängt wird, die wieder ins Leben zurückkehren will, zieht am Himmel über der strahlenden Stadt ihr geflügeltes Pferd verloren seine Kreise...

Zeit der Awards...

In den letzten Tagen wurde ich gleich mit zwei Awards bedacht - es sind meine ersten, deshalb ist die Freude natürlich sehr groß. :)

Den Amazing-Award habe ich Melanie zu verdanken:

Dieser Award wird vergeben für:

- Ansporn für den eigenen Blog
- bringt ein Lächeln auf dein Gesicht, weil er so viel Freude verbreitet
- gefüllt mit vielen Informationen
- hat einen Blog der dir sehr gut gefällt

Regeln

  • Setz diesen Preis auf deinen Blog.
  • Ernenne selbst wieder 5 Blogs denen du diesen Preis übergeben möchtest. Teile es den Auserwählten mit und erfreue dich dann an den Reaktionen!
  • Natürlich benenne auch die Person, welche dich beschenkt hat, sie wird sich sehr freuen!

Und meine Auserwählten sind:

  • Katha --> weil ich ihren Blog jeden Tag besuche, wir einen ähnlichen Zitate-Geschmack haben - und nicht zuletzt wegen Ollowain, dem wir beide verfallen sind.
  • Feenfeuer --> weil ich dort die verschiedensten Infos zu meinem Lieblingsgenre finde und es einiges zu entdecken gibt.
  • Darkstars Fantasy News --> bietet viele Neuigkeiten rund um die Fantasy und lädt zum Stöbern ein.
  • Soleil --> für ihren engagierten Blog, in dem auch Fantasy einen Platz hat.
  • Melanie --> ebenfalls eine engagierte Bloggerin, außerdem bin ich gespannt auf ihre ersten Fantasy-Eindrücke (und ob meine Lieblingsautoren ihr auch gefallen).

Und dann ist da noch der Bambi-Award, den ich gleich fünfmal (!) erhalten habe - was mich erstmal sprachlos gemacht hat. Mein Dank gebührt Katha, Zimtsterni, fairytales, Stefanie Emmy und Soleil!

Der Award ist an eine Regel gebunden: Derjenige, der ihn erhält, sollte den Award an 7 weitere Personen weitergeben.

Und ich habe mich für folgende Blogs entschieden, die ich oft (wenn auch meist nur lesend) besuche:


Ihr habt mir damit bewiesen, dass es für meine auch mal recht emotionalen Beiträge und meinen Buchgeschmack trotzdem Leser gibt. Außerdem wurde nun meine Befürchtung entkräftet, damit Leser zu verscheuchen. Dafür ein großes Dankeschön! ;-)

[Artwork] Oliver Plaschka - Fairwater oder Die Spiegel des Herrn Bartholomew

Hier kann man die Skizzen zu Oliver Plaschkas Roman "Fairwater oder Die Spiegel des Herrn Bartholomew" bewundern, die im Frühjahr 2002 entstanden sind.
Zum Vergleich sind die im Jahr 2007 nach den Skizzen entstandenen Bilder von Oliver Graute abgebildet, außerdem gibt es zu jedem Bild eine kurze Erläuterung.

Mir gefallen die Skizzen richtig gut, manche von ihnen sogar besser als die Bilder. Das Titelbild ist doch einfach nur wunderschön! Und es gibt so viele Details, die mir die Geschichte wieder sehr nahe bringen und mich in ihr versinken lassen...

Marie Brennan - Doppelgänger (Miryo und Mirage 1)

Erscheinungsjahr: 2006
Gelesen im Juli 2009

Wenn eine Hexe geboren wird, entsteht gleichzeitig ein Doppelgänger. Dieser muss getötet werden, damit die Hexe ihre Kräfte kontrollieren kann. Doch was ist, wenn ein Doppelgänger überlebt? In dieser Situation ist die angehende Hexe Miryo. Am Tag ihrer Aufnahmeprüfung muss sie erfahren, dass sie nicht alleine ist, dass sie einen Doppelgänger hat. Und dieser Doppelgänger ist Mirage, eine Kopfgeldjägerin, die die tödlichen Kampfkünste beherrscht und von ihnen lebt. So muss Miryo sich auf den Weg machen, um Mirage zu töten.

Der Einstieg in die gezeichnete Welt der Jäger und Hexen fällt aufgrund der Komplexität nicht ganz einfach. Vor allem bei den Hexen muss man die verschiedenen Bezeichnungen und Zusammenhänge erst einmal verinnerlichen. Beispielsweise ist ein Strahl einer der 5 Bereiche, die den Elementen entsprechen. Jeder Strahl teilt sich in drei Pfade auf - Hand (zuständig für die Ausführung der Aufgaben ihres Strahls) , Kopf (Forschung, Überwachung, Archivarbeiten) und Herz (Organisation und Administration).
Bei mir herrschte anfangs trotz eines tollen Glossars also ein wenig Verwirrung, die sich aber bald in Faszination für den Aufbau und die Struktur dieser Welt veränderte. Mit jeder Seite konnte ich mich da besser hineinfühlen, und war beeindruckt von der Ausarbeitung.

Es gibt zwei Erzählstränge - Miryo, die Hexenschülerin, und Mirage, die Jägerin. Manchmal wechselt die Erzählperspektive auch auf Eclipse, einen weiteren Jäger. Im Verlauf der Geschichte treffen diese drei liebevoll gezeichneten Figuren aufeinander, und werden auf die Probe und vor eine große Entscheidung gestellt. Der Leser erfährt Seite um Seite einiges über die Vergangenheit, Gedanken und Gefühle der "Zwillinge", außerdem auch Einzelheiten zu dem Doppelgänger-Ritual.

Die Geschichte liest sich flüssig und ist sehr spannend, auch weil die beiden Jäger damit beauftragt wurden, einen als Unfall getarnten Mord aufzuklären. Außerdem geht es um die verschiedenen Jägerschulen, Intrigen, Glaubensfragen, Geheimnisse, Macht, Elemente, Zauber, Verkleidungen - und um Basen, die Dienerinnen der Hexen. Besonders gut gefallen hat mir auch die Beschreibung von Miryos Prüfung, in der sie nach einem Frage-Teil in jedem Element (Feuer, Luft, Wasser, Erde und Garnichts) bestehen musste.


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Erster Satz
Regen prasselte unaufhörlich auf die Blätter der Bäume und klatschte von dort in dicken Tropfen auf die Erde.

FANTASYDAYS Erlebniswelten vom 06. - 08. Nov. 2009 in Düsseldorf

Was ist das genau?

Auf den FANTASYDAYS vereinen sich Lichtspiel, Kultur, Literatur, Kunst und Technologie zu einem einzigartigen Freizeitvergnügen an einem Ort. Ein spektakuläres Bühnenprogramm, Panels, Attraktionen, Wettbewerbe, Shops, Vorführungen, Lesungen und Workshops werden auf dieser internationalen Publikumsmesse (Convention) in den großzügigen Räumen des BURG WÄCHTER CASTELLO gezeigt.

(Beschreibung von der Fantasydays-Seite übernommen)




Welche Autoren werden dort sein?

  • André Wiesler
  • Bernd Perplies
  • Bernhard Hennen
  • Birgit Fiolka
  • Carola Kickers
  • Christoph Hardebusch
  • Daniela Knor
  • Markus Heitz
  • Michael Peinkofer
  • Oliver Plaschka
  • Robert Vogel
  • Sabine Ebert
  • Scott Tipton
  • Wolfgang Hohlbein

Und es sind einige dabei, die mich reizen! Allerdings ist noch nicht bei allen klar, an welchem Tag sie dort sind und aus welchem Buch sie lesen.
Bernhard Hennen ist übrigens am 06. + 08.11.09 dort und wird aus Elfenkönigin lesen! :)
Und am 07.11.09 liest Christoph Hardebusch aus seinem aktuellen Roman, also wohl aus "Die Werwölfe". Wie soll man sich da für einen Tag entscheiden?


Und sonst?

Auch einige der Shows hören sich sehr interessant an, z.B. das Musical "Die Wälder von Transsilvanien" von Yume - sagt euch Sailor Moon noch etwas? Oder die Show von Ancient Legends, in der es um Xena geht. Und " DELYRIEN - the magic of fairy tale" soll eine Mischung aus Harry Potter und bekannten Märchen sein. Vielleicht aber doch lieber die "Tribute"-Show der Ring-Stars, ein Fantasy-Comdedy-Musical-Theater, deren Ursprung "Der Herr der Ringe" ist?

Es gibt auch die unterschiedlichsten Workshops, die Themen reichen von Gewandung über Synchronsprechen bis hin zu Grundlagenzeichnen und einem Lichtschwert-Training...

Blogparade: Stelle EIN Buch vor!

Genau das ist das Thema von Melanies neuester Blogparade, an der ich quasi auf den letzten Drücker teilnehme. Die Schwierigkeit besteht darin, sich für nur eins zu entscheiden - warum dieses und nicht eins der anderen Lieblingsbücher? In der engeren Auswahl hatte ich fünf Titel, von denen mir leider keins abgenommen wurde. ;)
Aber andererseits war es ganz einfach. Wer, wenn nicht ich, sollte sich um dieses Buch kümmern? Meine Wahl wird sicher niemanden überraschen, denn ich habe mich für "Elfenwinter" von Bernhard Hennen entschieden.


Warum gerade dieses?

Da gibt es viele Gründe!

Als erstes wäre da natürlich Ollowain, der weiße Ritter der Shalyn Falah - meine ultimative Lieblingsfigur, die ich niemals missen möchte. In dieser Geschichte lernen wir ihn Seite um Seite besser kennen und erleben, wie er sich öffnet und schließlich auf die Stimme seines Herzens hört. Da gibt es auch kleine Details aus seiner Vergangenheit, die mich natürlich nur noch neugieriger machen. Wie sich herausstellt, ist er eine tragische Figur - aber da war es schon viel zu spät, um mich von ihm zu trennen. Stattdessen habe ich ungezählte Tränen vergossen, weil ich emotional so sehr an ihm hänge (davon rate ich übrigens ab, mit jedem Band wird das noch schlimmer - und führte bei mir zeitweise zu nicht steuerbaren Heulanfällen). Wirklich peinlich, wenn ich das jetzt so lese... Mir war das aber eigentlich immer ziemlich egal, so lange er nur da war.

In dieser Geschichte wird auch sehr deutlich, dass niemand gut oder böse ist, nur weil er einer bestimmten Rasse angehört. Es gibt intrigante und machtgierige Elfen, genauso wie sympathische Trolle. Jede Figur steht für sich und will erforscht werden.
Das Buch fesselte mich so sehr, dass ich jede freie Minute zum Lesen nutzte - und deshalb öfter nur knapp an der richtigen Bushaltestelle ausgestiegen bin, von ausreichend Schlaf reden wir besser erst gar nicht... Auch beim zweiten Lesen war das nicht anders, meine Eindrücke dabei findet ihr hier.

Dann gibt es da noch so viele Szenen, die mich sehr berührt haben, und die zu einer großen Zitate-Sammlung wurden (die immer noch ergänzt wird). Traurige, nachdenkliche, liebevolle, ehrenhafte, kämpferische, ehrliche, ...

Ein Beispiel:

Ollowains Blick wanderte über die Waldterrassen. Er könnte hier Stunden sitzen, ohne des Schauens müde zu werden. Der Anblick der Natur vermag die Seele zu heilen, hatte ihm seine Mutter vor Jahrhunderten erzählt. Damals war er zu ungeduldig gewesen, um sich dieser Wahrheit zu öffnen. Und er war auch zu jung gewesen, um an einer verletzten Seele zu leiden. Erst die Zeit hatte ihn von der Weisheit in den Worten seiner Mutter überzeugt.
Auch bin ich dann immer ungewohnt mitteilungsfreudig, was meine Lektüre angeht. Und immer bestrebt, dem Buch neue Leser zuzuführen. Solche "Überzeugungsarbeit" leiste ich normalerweise nicht, mittlerweile mussten das aber schon einige ertragen.
Wie sehr mich das alles beeindruckt, zeigen auch meine Träume - da bin ich sehr oft in Albenmark. Oder wo auch immer Ollowain gerade ist... ;)

Und nicht zuletzt ist Bernhard Hennen ein äußerst netter Mensch, der nicht nur gerne plaudert sondern auch eine tolle "Erzählstimme" hat (meine Mutti würde dazu wohl Märchenonkel- Stimme sagen). Außerdem signiert er seine Bücher sehr individuell, und fragt vorher etwas. Das hier kam zum Beispiel heraus, als er mich nach meiner Lieblingsfigur fragte:
Für ..., die mir hoffentlich nicht böse sein wird, wenn Sie Elfenkönigin gelesen hat.
Deswegen und aufgrund des irgendwie erschrocken-zerknirschten Blickes habe ich nun schon monatelang Angst um Ollowain und meinen Gesundheitszustand!
So, jetzt habe ich aber genug gelabert - vielleicht konnte ich ja doch noch jemanden neugierig machen...

Von fantastischen Kreaturen, einem indianischen Ritual und unterdrückten Bedürfnissen...

Endlich ist mein letztes Geburtstagsgeschenk erschienen, und ich durfte es voller Vorfreude abholen:

Wolfgang Hohlbein (Hrsg.) - Fantastische Kreaturen

Eine wunderschöne Ausgabe mit 14 Kurzgeschichten von mir bekannten und unbekannten Autoren. Und einige neugierig machende Titel! Leider hat sich auch eine Vampirgeschichte eingeschlichen, aber vielleicht mag ich sie ja trotzdem. ;-)
Bin auch schon sehr gespannt auf den Beitrag von Christoph Hardebusch. Und die Story von Christoph Marzi beginnt wieder so toll! *sich auf die Hände setzt und fest an die aktuelle Leserunde denkt*

Und natürlich habe ich es nicht geschafft, "nur" ein Buch abzuholen - ich habe auch etwas gestöbert, und das hier wollte unbedingt mit:

Eliot Pattison - Das Ritual

Stand bei den historischen Romanen, und die Feder auf dem Cover verlockte mich. Es geht um einen jungen Schotten, der 1759 in de neuen Kolonien gebracht wird, um Morde und ein seltsames indianisches Ritual. Hoffe es wird nicht zu krimilastig!

Zuhause erwartete mich dann ein gebraucht erstandenes Buch:

Nicholas Shakespeare - Sturm

Für meine Sammlung von Meerbüchern! Hier geht es um tragische Verluste, Liebe und lang unterdrückte Bedürfnisse.

Antje Babendererde - Der Gesang der Orcas

Erscheinungsjahr: 2003
Gelesen im Juli 2009

Die fünfzehnjährige Sofie und ihr Vater können den Tod der Mutter nur schwer verwinden und jeder trauert auf eigene, einsame Weise. Eine gemeinsame Reise an die Nordwestküste Amerikas soll beide einander wieder näher bringen. Aber Sofie verliebt sich in den sechzehnjährigen Makah-Indianer Javid und verbringt viel Zeit mit ihm, während ihr Vater seinem Beruf nachgeht und fotografiert.

Sofie und Javid haben ein Geheimnis: So oft es geht sind sie mit einem Schlauchboot auf dem Meer und besuchen eine kleine Orcagruppe, die sich vor der Küste aufhält. Als sie einmal von einem Sturm überrascht werden und eine Nacht in einer Fischerhütte verbringen müssen, kommt es beinahe zum Bruch zwischen Sofie und ihrem Vater.

Auf den ersten Seiten fühlte sich diese Geschichte für mich noch zu sehr nach einem Jugendbuch an, aber dieser Eindruck verflog schnell - womöglich auch Dank der einnehmenden Figuren sowie der schönen und abwechslungsreichen Atmosphäre. Die Hauptfigur stand mir schnell nah, und man spürt auf jeder Seite, was sie fühlt.

In diesem sensibel geschriebenen Roman verbinden sich viele Themen, beispielsweise geht es um Trauer, Liebe, verschiedene Kulturen, Erfahrungen und die Umwelt. Sofies Vater kapselt sich durch seine Art der Trauer völlig ein und teilt sie mit niemandem. Während des Aufenthalts in Neah Bay ändert sich das, und er lernt seine Tochter auf eine völlig andere Weise kennen. Neben der nicht immer einfachen Vater-Tochter-Beziehung geht es aber auch um die Zuneigung und entstehende Liebe zwischen Sofie und Javid. Und dann gibt es da natürlich noch die wunderbar beschriebenen Begegnungen mit den Orcas - die auch bei mir eine frühe und fast vergessene Leidenschaft waren, welche nun wiederbelebt wurde. Die Momente mit ihnen sind etwas besonderes und haben mich ziemlich beeindruckt.

Sehr gelungen fand ich auch die Darstellung der Schwierigkeiten eines Daseins zwischen alten Traditionen und einem modernen Leben. Beides findet sich in der Geschichte wieder, es gibt sowohl moderne Szenen als auch Momente, in denen von Bräuchen und Geistern berichtet wird. Gemeinsam mit Sofie taucht der Leser in das Leben der Makah-Indianer ein, und erfährt so auch geschichtliche Hintergründe.

Das Ende hinterlässt ein gutes Gefühl, bleibt aber doch etwas offen. Mir gefällt das, weil es zu der realistischen Art des Buches passt und man sich so auch seine Gedanken zur weiteren Entwicklung machen kann. Ein "kitschiger" Schluss hätte diesen Eindruck bei mir zerstört, aber so fesselte mich diese berührende Geschichte bis zur letzten Seite. Und natürlich freue ich mich nun schon auf das Lesen weiterer Bücher der Autorin...

Sehr schön und wunderbar passend fand ich auch das einleitende Zitat
von Peter Matthiessen:

Worte können das Unheimliche des Walgesangs nicht beschreiben;
über Jahrmillionen zu einer unübertrefflichen Reinheit gestimmt,
ein Klang, den die Menschen jeden Morgen hören sollten,
damit er sie an den Morgen der Schöpfung erinnert.

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Erster Satz
Die Knie ans Kinn gezogen und meine Arme fest darum geschlungen, hockte ich auf der blauen Holzbank, meinem Lieblingsplatz.

Von Walfängern, Makah und Cherokee

Der heutige Besuch der Packstation ergab folgenden Zuwachs im Indianer-Regal:

  • Antje Babendererde - Der Walfänger
    Dieses scheint zu den "Erwachsenenbüchern" der Autorin zu gehören, mal sehen wie es sich liest. Jedenfalls geht es wieder zu den Makah-Indianern nach Neah Bay, und dort war ich lesetechnisch ja mit "Der Gesang der Orcas" schon einmal.
  • Robert J. Conley - Der Wind rief seinen Namen
    Hier geht es um den "Trail of tears", das an den Cherokee verübte Massaker, bei dem nur 1/4 des Volkes überlebten - sowie um Whippoorwill, der Vergessen im Alkohol sucht, und seine Geliebte Oconeechee, die verzweifelt nach ihm sucht.

Von einer Welt in den Wolken, Indianern und dem Spiel eines Asen...

Die restliche Juli-Ausbeute will auch noch vorgestellt werden...

  • Jay Amory - Die Welt in den Wolken
    All-Age-Fantasy, in dem ein flügelloser Junge aus der Welt in den Wolken die Hauptrolle spielt. Bin ja mal gespannt, ob der mit Iegi und den Taijirin mithalten kann. ;-)
  • Antje Babendererde - Indigosommer
    Ein einsamer Strand am Pazifik, Geheimnisse, eine Surferclique - und natürlich Indianer.
  • Antje Babendererde - Libellensommer
    Der junge Indianer Jay nimmt Jodie mit auf eine Reise, die ihr Leben völlig verändern wird. Ein Buch, das den Wäldern dieser Erde gewidmet ist. Macht neugierig!
  • Antje Babendererde - Die verborgene Seite des Mondes
    Eine Tochter, die um ihren Vater trauert, und auf seinen Spuren in die Vergangenheit reist - und dabei auf den stillen Simon trifft, dessen Art sie berührt.
Und gewonnen habe ich auch noch etwas:
  • Ulrich Drees - Das Spiel des Asen
    Der neueste Roman aus der origin-Reihe von Feder & Schwert, für die Leserunde bei www.leserunden.de, auf die ich mich schon sehr freue!

Antje Babendererde - Findet mich die Liebe? Oder: Der Wolfstraum

Erscheinungsjahr: 2009
Gelesen im Juli 2009

Leonie verbringt die Ferien zusammen mit ihrem Vater in einem ärmlichen Holzhaus am Fuße der Rocky Mountains, wo es nichts gibt als Berge und unendliche Grasmeere. Und Indianer natürlich. Darauf hat sie absolut keine Lust! Bis sie auf den geheimnisvollen Chas trifft - Chas, der so ganz anders ist als die Jungs, die Leonie kennt. Doch es scheint, als wolle der stolze Indianer absolut nichts von ihr wissen...

Der zweite (und wohl eigentliche) Titel "Der Wolfstraum" verrät schon einiges über diese Geschichte - denn neben der Beziehung zwischen Leonie und Chas geht es um eine ganz bestimmte Wölfin, die in Gefahr ist. Mir hat gefallen, dass sie dabei nie verharmlost oder gar verniedlicht wurde, sondern ein wildes Tier bleiben durfte.

Chas wirkt auf den ersten Blick sehr abweisend, gemeinsam mit Leonie entdecken wir aber die Gründe dafür - und den Zorn, der in ihm ist. Die Zerrissenheit der Indianer zwischen Tradition und einem "modernen" Leben wird deutlich, viele können nicht einmal mehr ihre alte Sprache. Dieses Thema wird nur oberflächlich angekratzt, und doch hat es mich zum Nachdenken gebracht. Denn muss man sich ohne das alte Wissen nicht wie entwurzelt fühlen?

Eine schöne Geschichte mit viel Potential, deren Ende der Leser weiterspinnen kann - denn es gibt kein typisches "Friede Freude Eierkuchen"-Happy-End. Es ist direkt schade, dass dies kein "richtiger" Roman wurde, dort hätten dann auch die Figuren ein wenig tiefer gezeichnet werden können. Dafür habe ich eine neue Autorin gefunden, von der ich sicher noch einiges lesen werde - an Auswahl mangelt es ja nicht. ;-)

Erster Satz
Ich begegnete Chas gleich an meinem ersten Abend in Montana.

Buchmusik: Christoph Marzi - Heaven. Stadt der Feen

Heaven steckt voller Musik, sie zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte und lässt einen nie los. Unter anderem trifft man dort auf:

Chim Chim Cher-ee
Nick Cave & the Bad Seeds
Tindersticks
Glasvegas
The Cure
Muse
The Stowaway von Yamit Mamo
The Divine Comedy
Charlotte Gainsbourg & Neil Hannon
Razorlight
The Dresden Dolls

Ulrich Burger (Hrsg.) - Höhlische Geschichten

Erscheinungsjahr: 2008
Gelesen im Juni 2009

Schon immer fasziniert uns das Unbekannte, das Dunkle geheimnisvolle Innere. Welten von denen wir träumen und die doch manchmal so realistisch erscheinen. Unendliche Tiefen, die Verborgenes niemals ans Licht gelangen lassen.

Geschichten und Gedichte die dies beschreiben.
Mythen, Sagen, Erlebtes?
Wir wissen es nicht.

In dieser höhlischen Anthologie versammeln sich elf Kurzgeschichten und vier Gedichte von 14 verschiedenen Autoren, ergänzt durch die passenden Illustrationen von Victoria Berger (die auch das Coverbild lieferte). Abgerundet wird der Band durch die Vorstellung der einzelnen Autoren und ein Schlusswort.

Mit den Gedichten konnte ich nicht viel anfangen, aber die Geschichten hielten einige Überraschungen für mich bereit. Sie waren sehr unterschiedlich, jede gut zu lesen, viele mit einer besonderen Atmosphäre - und einige weckten auch tolle Bilder und Gefühle in mir, die noch länger nachwirkten. Ich bin immer wieder fasziniert davon, wieviel mir eine gute Kurzgeschichte geben kann, und wie lange ich mich noch an manche erinnere.

Ganz besonders gut gefallen haben mir "Hand in Hand in Dunkelheit und Licht" von Kerstin Neukirch, "Das Fest der Zwerge" von Markus Gregory Pärm, "Des Teufels Großmutter" von Carolin Arden, "Das Geheimnis von Ungava" von Ira Garlic und "Die Höhle der tausend Leidenschaften" von Vera Klee. Diese Beiträge haben mich besonders berührt, so unterschiedlich sie auch sind. Da geht es um Liebe, Magie, Gerechtigkeit, Machtgier und das Alter.
Meinen "Kaufgrund", die Geschichte von Christoph Marzi, fand ich zwar ganz nett - aber eben nicht mehr. Das Thema war nicht so ganz meins, auch wenn mir das Ende gefallen hat.


Ein erster Satz
Ein heftiges Gewitter tobte über dem Ende der Welt, als Mia Mamisa im Schloss des Zauberers eintraf.

Dennis L. McKiernan - Elfenzauber (Mithgar 4)

Erscheinungsjahr: 1995
Gelesen im Juni 2009

Tief in Mithgars Wäldern führt die geheimnisvolle Rasse der Elfen ein friedliches Dasein. Doch die Seherin Arin wird von schrecklichen Visionen gequält, die ihr immer wieder zeigen, wie die Heimat der Waldelfen von Krieg überzogen wird. Gemeinsam mit einigen Gefährten macht sie sich auf den Weg zur Zaubererfeste im Schwarzen Berg, wo sie erfährt, dass ein uraltes und mächtiges Artefakt verschwunden ist, das Tod und Vernichtung über ganz Mithgar bringen kann - der Drachenstein. Arin ist dazu ausersehen, einer uralten Prophezeiung zu folgen, um den Stein zu finden...

Ich hatte Schwierigkeiten, mich in der Welt von Mithgar zurechtzufinden - es gab einfach zu viele Namen, mit denen ich nichts anfangen konnte, und die auch nicht näher erläutert wurden. Da hätte ein Glossar sehr weitergeholfen, was hier aber leider komplett fehlt.
Vielleicht fällt einem das ja einfacher, wenn man die vorhergehenden Bände kennt (Elfenzauber ist immerhin der 4. Teil, auch wenn er "nur" mit Elfenkrieger eine zusammenhängende Geschichte bildet). Möglicherweise bekommt man in den ersten Teilen ja eine bessere Einführung...

Gut gefallen haben mir dafür die detaillierten Beschreibungen der Landschaft und die eingebauten Geschichten. Nach und nach erfährt man etwas über die Vergangenheit jeder Figur, die Arin begleitet. Leider bleibt Arin selbst dabei für mich recht blass, ich habe einfach keinen besonderen Zugang gefunden und entfernte mich mit der Zeit immer mehr von ihr. Dafür mag ich Aiko sehr, die junge Schwertkämpferin mit der inneren Tigerin, die sie bei Gefahr warnt.

Die Geschichte beginnt sehr ruhig, und in vielen Rückblenden muss erst einmal die Vorgeschichte erzählt werden. Wie es von der schrecklichen Vision zum Auftrag und zur Suche kam. Die vorhergesehenen Ereignisse können nur mit Hilfe dieses Rätsels verhindert werden:

Die Katze Die in Ungnade Fiel;
Einauge In Dunklem Wasser;
Den Deck-Pfau Des Wahnsinnigen Monarchen;
Das Frettchen Im Käfig Des Hochkönigs;
Den Verfluchten Bewahrer Des Glaubens Im Labyrinth;
Diese nimm mit,
Nicht mehr,
Nicht weniger,
Sonst wird es dir nicht gelingen,
Die Jadeseele zu finden.

Dazu gibt es natürlich die verschiedensten Auslegungen und Diskussionen, auch wenn mir manches offensichtlich erschien. Trotzdem gab es einige Überraschungen, und die Geschichte nimmt bei der Suche an Spannung zu, es passiert auch einfach viel mehr.
Allerdings wird man dann auch mittendrin fallen gelassen, und es gibt nur noch einen Verweis auf den zweiten Teil. Den ich nun natürlich lesen will, allein wegen dem Rätsel sowie Aiko und einer anderen interessanten Figur, die quasi auf den letzten Drücker noch aufgetaucht ist (und trotz der hässlichen Cover, die nichts mit der Geschichte zu tun haben).

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Erster Satz
Ein Blitz zuckte durch die Nacht, dessen greller Schein durch die schmalen Fenster drang.

Wendy K. Harris - Die fremde Schwester

Erscheinungsjahr: 2005
Gelesen im Juni 2009

Völlig überrascht erfährt die Kinderbuchautorin Jane Rampling, dass sie von einer ihr unbekannten Tante ein kleines Cottage auf der Isle of Wight geerbt hat. Als Jane auf der Insel nach weiteren Spuren ihrer Tante sucht, entdeckt sie zu ihrem Entzücken nicht nur weitere Familienangehörige: Sie stößt auch auf ein schreckliches Geheimnis, das vor mehr als 50 Jahren vier Freunde zu Feinden machte - und noch heute seine Spuren hinterlässt...

Was sich nach einer netten Urlaubslektüre mit eher leicht zu durchschauender Handlung anhörte, entpuppte sich als echte Überraschung mit Tiefgang.
Die ruhig erzählte Geschichte hat mich schnell gefesselt, und mit der Zeit entwickelte sich eine besondere Atmosphäre. Es gab da einige Geheimnisse, Leid und Grausamkeiten - aber auch Liebe, Freundschaft und einzigartige Menschen. Von dem tollen Cottage natürlich ganz zu schweigen...

Während Jane von ihrer verstorbenen Tante Lillian und der Erbschaft erfährt, erinnert sich Emmeline auf der Isle of Wight an die Ereignisse vor 50 Jahren. Dabei hilft ihr die Gegenwart der verstorbenen Lilly, sie erzählt in Rückblenden die Vergangenheit. Lillians Präsenz ist ein Teil der esoterischen Seite dieser Geschichte, ein anderer ist die stumme Marguerite - beispielsweise nimmt sie ihre Umwelt als bunte Schwaden wahr, und malt sie ebenfalls so.

Ein Thema ist auch das Akzeptieren von Menschen, die einfach nur etwas anders sind. Das brachte mich zum Nachdenken, denn wie oft werden Mitmenschen misstrauisch beobachtet oder gar beschimpft, nur weil sie nicht in das Bild der Gesellschaft passen - auch wenn sie dadurch niemandem schaden?

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Erster Absatz
Mein Vater. Fünfundachtzig Jahre und immer noch ein Heuchler. Er saß an seinem Rollschreibtisch, um sich wichtig zu machen, und versuchte wie immer, mir das Gefühl zu vermitteln, dass ich ihn bei etwas Bedeutsamem störte. Manchmal fragte ich mich, ob es ihm lieber wäre, wenn ich ihn mit Herr Doktor anredete statt mit Dad. Armer alter Mann. Er wirkte gebrechlich. Die schlaffe Haut unter seinen Augen und dem Kinn war von einer wächsernen Blässe, als seien Teile von ihm bereits gestorben.

Christoph Marzi - Heaven. Stadt der Feen

Erscheinungsjahr: 2009
Gelesen im Juli 2009

London - das ist seine Stadt. Und über den Dächern von London - dort hat David Pettyfer sein zweites Zuhause gefunden. Hier oben kann er den Schatten der Vergangenheit entfliehen. Bis er eines Tages auf ein Mädchen trifft, das alles in auf den Kopf stellt, an das er bisher geglaubt hat. Ihr Name ist Heaven. Sie ist wunderschön. Und sie behauptet, kein Herz mehr zu haben. Ehe David begreifen kann, worauf er sich einlässt, sind sie gemeinsam auf der Flucht. Und sie werden nur überleben, wenn sie Heavens Geheimnis lüften...

Es beginnt mit dem Lied "Chim Chim Cher-ee", das einst Dick van Dyke und Julie Andrews in "Mary Poppins" sangen. Diese Melodie, die ich zudem sehr mag, versetzte mich gleich in die passende Stimmung zu der Geschichte um Heaven und David - in der auch oft der schnellere Weg über die Dächer Londons genommen wird.

Musik begleitet uns durch das ganze Buch, ich traf sowohl auf alte Bekannte als auch auf unbekannte Namen, die meine Neugier herausforderten. Auch gab es wieder viele literarische Anspielungen: Autoren, Figuren, schweigende Bücher, Geschichten von bestimmten Titeln und ihren Lesern - und nicht zuletzt war da ein wunderbarer kleiner Buchladen namens "The Owl and the Pussycat", der von einer liebenswerten älteren Dame geführt wurde, die ich schnell in mein Herz geschlossen habe.

Nicht fehlen dürfen natürlich auch die für Christoph Marzi so typischen poetischen Sätze, und glücklicherweise gab es hier sehr viele davon. Einige davon berühren mich einfach nur tief und auf eine ganz besondere Weise, andere vermitteln mir wunderschöne Bilder - und manche bringen mich auch noch zum Nachdenken. Da geht es dann um Erwartungen, Abgründe und alte Fotografien, die jeder mit sich herum trägt.

In der Geschichte geht es um eine junge Liebe, Überleben, Flucht, Geheimnisse, Tote, Geister - und Dinge, die ich nicht erwähnen will, die mich aber sehr begeistert haben. Und die mit der hier dargestellten Entstehung von Feen eng zusammenhängen.
Dazu kommen noch die wirklich gelungenen Figuren, auch die Nebenfiguren standen mir sehr nah und werden mich sicher noch eine Weile begleiten.

Ich hoffe, man merkt wie begeistert ich von dem Buch bin - es hat mich nämlich rundherum glücklich gemacht. Und je weiter ich kam, desto intensiver wurde dieses Gefühl. Die besondere Atmosphäre hält bei mir auch noch an, und meine Gedanken schweifen manchmal ab - zu Dingen, die ihr selber erlesen müsst... ;)

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Erster Satz
Die Nacht, in der Heaven ihr Herz verlor, war mondlos und kalt.

Zitate: Christoph Marzi - Heaven. Stadt der Feen

Allesamt befanden sie sich auf einem Dach, wo ein scharfer Wind wehte und die Rauchschwaden aus den vielen Kaminen wie lebendige Wesen die Finsternis berührten.

Die Toten hatten ein Gespür für lebendige Herzen, in denen das Glück daheim war. Das kam wohl daher, dass sie tot waren und sich nach einem warmen schlagenden Herzen sehnten.

Er mochte diese nächtlichen Ausflüge, weil die Stadt anders war, wenn die Sonne nicht mehr schien. Die vielen Lichter webten einen geheimnisvollen Zauber in die Straßen und Gassen und brachen sich in dem zarten Schleier aus Nebel und Nieselregen, der so typisch für London war. Alles wirkte auf eine schmutzige Art und Weise verwunschen, als seien die Märchen, an deren Wahrheiten man als kleines Kind glaubte, erwachsen geworden.

Wenn er über die Dächer lief, dann wurde ihm bewusst, wie nah man sich doch die meiste Zeit über an einem Abgrund bewegt, der nur darauf wartet, einen zu verschlingen.

All die Menschen, sie rannten aneinander vorbei und manchmal kam es vor, dass sich zwei kennenlernten. Dass sie Dinge taten, die ihr Leben schön machten oder die sie bereuten, noch ehe die Nacht vorbei war.

David dachte an die Abgründe, die sich manchmal auftaten, nicht nur auf Dächern.

Im Dämmerlicht des kleinen Ladens roch es nach Staub und Papier, nach Plüschsesseln und Regalen aus altem Holz. Orientalische Träume schwebten im Dämmerlicht, leise Lieder vom Licht ferner Wüsten und der Ruhe einer Rast. Eine Heizung klapperte irgendwo und ein Kühlschrank summte versteckt zwischen den Regalreihen. Doch über allem hing der Geruch nach Fernweh und Reiselust.

Wie eine literarische Miss Marple fahndete sie nach seltenen Ausgaben alter Bücher, manchmal im Auftrag ihrer Kunden, manchmal einfach nur so.
Und weil es anstrengend war, Bücher aufzuspüren (Miss Trodwood behauptete manchmal, je älter sie wären, desto stärker zeigte sich ihr eigener Wille), ging sie Abend für Abend Punkt acht Uhr ins Bett.

Ihre Pfade hatten sich in der Nacht gekreuzt, und wenn seltsame Zufälle wie dieser etwas zu bedeuten hatten, dann musste man die Gelegenheiten, die sich einem so boten, einfach festhalten.

Er wusste, wie es sich anfühlt, wenn einem die Luft abgeschnitten wird, weil das Leben, das jemand von einem erwartet, nicht das Leben ist, das man leben will.

Er streckte die Hand aus und berührte die Buchrücken, als würden sie ihm Geheimnisse zuflüstern können, wenn er sie anfasste. Doch die Bücher schwiegen, wie gute Bücher es zu tun pflegen, wenn man sie berührt, ohne dass sie einem gehören.

Wenn es Tage gab, an denen man fremde Leben streift, wie traumwandlerische Bilder einen heimsuchen im kurzen Moment des Erwachens, dann war dieser Tag genau so ein Tag.

Warmes Licht schimmerte in den Fenstern und beleuchtete die klassische alte Holzverkleidung, als glühe dort eine Seele, die aus den Geschichten der früheren und heutigen Besucher geboren worden war.

David dachte an die alten Fotografien, die jeder mit sich herumträgt. Sie sind an den Rändern zerfranst und bedeckt mit Rissen und braunen Flecken. Nur selten betrachtet man sie, doch insgeheim weiß man, dass sie alle Postkarten sind, die man nie mehr loswerden wird.

Das viktorianische Gebäude, das wie ein Wächter mit hohlen Fensteraugen zur Straße blickte, erinnerte an den Eingang zu einem zerfallenen Palast, in dem noch immer verwunschene Wesen hausen mochten.

Dichtes Gestrüpp wuchs zu beiden Seiten des Weges, der sich, immer enger und enger werdend, durch die Nacht schlängelte. Alles wirkte, als hole sich die Natur zurück, was ihr einst genommen worden war.

Am Horizont ging die Sonne auf, irgendwo an einem fernen Ort, der viel wärmer war als dieser hier. Sie beleuchtete die Wolken und gab dem Leben die Farben zurück.

“Wir haben immer so große Erwartungen an unser Leben. Dabei könnte man es einfach haben.”

Die Sekundenbruchteile fügten sich leise zu etwas Neuem, Kristallklarem und Wunderbarem zusammen.
Doch keiner von beiden wusste wirklich, ob dies schon der Moment war, der alles verändern würde. Und weil sie es noch nicht wirklich wussten und Menschen, die Dinge wie diese noch nicht wirklich wissen, normalerweise dazu neigen, etwas zu tun, dass sie von all diesen Dingen ablenkt, und weil die großen Erwartungen, die man an das Leben hat, wie kleine gemeine Stolpersteine sein können; deswegen und wegen all dem anderen auch verließen sie das Dach und gingen hinunter in die Wohnung, nicht ahnend, dass der Tod, hat er die Fährte gefunden, sich wie ein Tier aus dem Hinterhalt nähert.

Sie überquerten die stark befahrene Straße, wo die Abgase der Autos wie befreite Geister in der Luft schwebten. Es waren Schleier, fast unsichtbar, so filigran.
Magie, dachte David, hat wirklich viele Gesichter.


Herzlich Willkommen in meiner fantastischen Bücherwelt - ich freue mich, dass du den Weg hierher gefunden hast, und hoffe, dass es dir hier gefällt.

Auf meinem Lesetisch stapeln sich:
Susanne Gerdom - Elbenzorn
Yasmine Galenorn - Die Hexe
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Als lesende Weltenwandlerin bewege ich mich bevorzugt in fantastischen und historischen Welten. Ich bin eher der emotionale Leser und mag es, wenn ich in Figuren so richtig eintauchen kann. Manche bleiben dann noch etwas länger bei mir oder entwickeln sich gar zu dauerhaften Gästen.

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