fantastische Bücherwelt

von Büchern, Spleens & Listen

Kristin Falck - Die Hüter der Wolken

Erscheinungsjahr: 2007
Gelesen im März 2009

Der Fürstentochter Lärka steht eine arrangierte Hochzeit bevor. Als Vasall eines machtgierigen Umstürzlers, der den rechtmäßigen Thronfolger Jaduins vertrieben hat, muss ihr Vater die einzige Tochter umsichtig verheiraten. Doch seit dem rätselhaften Tod ihrer Mutter versucht Lärka, sich von seiner erdrückenden Obhut zu befreien. Als ihr der geheimnisvolle Arild begegnet, der mit den Wolken zu sprechen scheint, ahnt sie noch nicht, wie ihr Schicksal durch die Vergangenheit mit seinem verbunden ist und dass Jaduin vor einem Wendepunkt steht, an dem nur sie beide das Schlimmste abwenden können.

Diese Geschichte entführt uns in eine lebendig gezeichnete Welt, in der Steine eine wichtige Rolle spielen. Nicht nur als Zier oder zur Heilung, denn der Steinkönig von Jaduin hat durch einen ganz bestimmten Stein auch Macht über das steinerne Element und kann es verändern. Durch einen Umsturz herrscht nun aber kein Steinkönig, sondern ein machtgieriger Großherzog, der den rechtmäßigen Thronfolger und seine Getreuen verfolgt.

Die eigentliche Gefahr geht jedoch von einem grimmigen Berg aus, der alles Leben vernichten will. Am Anfang jedes Kapitels kommt er zu Wort, und seine Gedanken machten ihn mir immer unheimlicher. Anfangs ist alles voller Andeutungen und ziemlich geheimnisvoll, nach und nach versteht man einige Dinge besser - um dann über neue Fragen und Zusammenhänge nachzudenken.
Es gibt verschiedene Völker, von denen einige nach historischen Vorlagen entworfen wurden. So treffen wir unter anderem Namen auch auf Wikinger und Kelten.

Die liebevoll gezeichneten Personen wuchsen mir schnell ans Herz und ich habe gespannt den weiteren Weg der Hauptfiguren verfolgt. Besonders bei Lärka hat man gespürt, wie sie sich weiterentwickelt und reifer wird. Keine Superhelden sondern Menschen mit ihren Schwächen und Stärken, die auch mal unüberlegt handeln und streiten.
Neben den Emotionen haben es mir aber auch die magischen Zutaten angetan. Die Kräuterkunde, eine unerklärbare Krankheit, Seelenreisen, Wolkenhüter, die Macht des grimmigen Berges... Die Szenen mit den Wolkenhütern haben für mich eine ganz besondere Atmosphäre - so fernab der Menschen, voller Ruhe und Ausgeglichenheit, beschränkt auf das für sie wesentliche.

Durch dieses Buch bin ich auch zu einem Wolkengucker geworden - und auch wenn ich mich sicher nicht mehr an alle vorgestellten Wolkenfamilien erinnere, so zeigen mir die Snehin doch immer wieder neue schöne Bilder. Das hält sicher noch länger an, genauso wie der Eindruck des sensibel erzählten Endes voller Romantik, das mich sehr berührt hat ohne kitschig zu wirken.

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Erster Satz
Er, der Uralte und Machtvolle, fühlte sich in seiner Erhabenheit verletzt.

Die restliche Februar-Ausbeute...

... wollen wir ja nicht unterschlagen. :)

Vom Mängelexemplar-Tisch erlöst:

  • Clive Woodall - Vogelherz
    Nachdem mir "Rabens Ruh" von Ben Gadd so gut gefallen hat, konnte ich an diesem Vogelroman nicht vorbei gehen. Auch wenn es nicht um meine Lieblingsvögel, sondern um ein mutiges Rotkehlchen geht.
  • Michael Peinkofer - Die Flamme von Pharos
    Der Autor wurde mir im Literaturschock-Forum empfohlen, und beim Reinlinsen konnte mich das Buch auch schnell überzeugen.
Und dann noch diese bunte Mischung:
  • Halldór Laxness - Am Gletscher
    Ein isländischer Autor, der mit diesem Titel schon länger auf meiner Wunschliste stand.
  • Marion Grillparzer - Die neue Glyx-Diät
    Eine Neuausgabe mit überarbeiteten Texten, dem neuesten Wissensstand und frischen Rezepten.
  • Nancy Farmer - Drachenmeer
    Fantasy mit vielen Begriffen aus der germanischen Mythologie. Und mit einer tollen Widmung: Für Harald - wie immer - dafür, dass er Mimirs Brunnen gefunden hat
  • Sara Douglass - Die Wächter der Zeiten
    Der zweite Teil der Serie "Im Zeichen der Sterne", in der es um die nächste Generation in Tencendor geht.
  • Dieter Nuhr - Wer's glaubt, wird selig
    Mein erstes Buch von meinem Lieblingscomedian. Ich freu mich!

Jana Held - Die Flammenfrau (Die Nibelungen 1)

Erscheinungsjahr: 1997
Gelesen im Februar 2009

Eine Weissagung lässt Bruno von Falkenstein, einen Ritter aus Burgund, in den hohen Norden ziehen. Hier soll er der sagenumwobenen Flammenfrau begegnen und ein Kind mit Namen Brunhild zeugen. Doch kaum hat der Recke mit seinem jungen Gefährten Faramund die Eiswüste erreicht, so stürzt ein Adler vom Himmel herab, um sie anzugreifen. Es scheint, als seien die Mannen aus Burgund in den tödlichen Zweikampf zweier Kriegerinnen geraten, die für das Wohl einer geheimnisvollen Göttin streiten...

Im Nibelungenlied ist Brunhild die stolze und kampferprobte Amazone aus dem hohen Norden, die König Gunther nur mit Siegfrieds Hilfe erobern konnte. In diesem chronologisch ersten Teil der Reihe "Die Nibelungen", die nach einer Idee von Kai Meyer entstand und keine Nacherzählung des Sagenstoffes ist, geht es um die Heimat von Brunhild. Genauer gesagt um den Machtkampf zweier Schwestern, die den verschiedenen Seiten einer Göttin dienen. Luovana steht auf der lichten und liebenden Seite des Lebens, während Lursa den dunklen Aspekt verkörpert.

Nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, dass Bruno von Falkenstein auch als Schwertmeister bezeichnet wurde, habe ich mich mit der Geschichte wohl gefühlt. Das Buch kann ja auch nichts dafür, dass dieser Begriff für mich schon vergeben ist. ;)
Die Atmosphäre ist winterlich und auch magisch, da es dort Priesterinnen und mächtige Zauberer gibt. Auch ist das Element Feuer stark vertreten, in Form der Macht des Feuers aber auch der besonderen Lage der Flammenburg, die von einem Lavastrom umgeben ist.

Es gibt einige interessante Figuren, die ich gerne noch etwas länger begleitet und besser kennengelernt hätte. Besonders tut mir das bei Bruno leid, denn durch seine tragische Vergangenheit und seine Persönlichkeit gab es dort viel Potential.
Gefallen hat mir in dieser Welt der Gegensätze auch die Darstellung der beiden Seiten. Es wurde nichts als "böse" verurteilt, sondern einfach als ein anderer Weg gesehen, eine andere Seite derselben Macht.

Die Geschichte hat mich sehr gefesselt und bot mir auch Überraschungen und ein befriedigendes Ende, aber mit einer detaillierteren Zeichnung der Charaktere hätte mir das Buch noch mehr gegeben. Auch fand ich Pyros' Gebrauch der Magie etwas "eckig" - wahrscheinlich weil ich keine Zauberkräfte mag, die man mal eben aus dem Ärmel schüttelt und die nichts von einem fordern.

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Erster Satz
Bruno von Falkenstein zügelte seinen Fuchswallach und schlug sich das Ende des wollenen Umhangs über die Schultern.

Christoph Marzi - Die Königin der Schattenstadt (Malfuria 3)

Erscheinungsjahr: 2008
Gelesen im Februar 2009

Seit die großen Städte in den Schatten versinken, ist Catalina auf der Flucht. Eine Armada aus fliegenden Galeonen und ein wirbelnder Sturm aus Rabenfedern machen Jagd auf sie - denn ihre Magie ist das Einzige, das der Welt jetzt noch Heilung bringen kann. Während Catalinas Gefährten sich in der tiefen Wüste der Bedrohung stellen, begibt sich das Mädchen in die Stadt aus Nacht und Nirgendwo, wo alles begonnen hat und ein uraltes Wesen lebt, dem niemand entrinnt. die Königin der Schattenstadt.

Auch im dritten Teil der Malfuria-Trilogie bin ich bereits auf den ersten Seiten tief in die Geschichte abgetaucht. Diese besondere Stimmung und der poetisch-phantasievolle Stil machen das Lesen einfach zum Vergnügen, die Seiten fliegen nur so dahin. Zwar bietet der Anfang nicht viel neues, denn eine weitere Stadt wird von den Schatten übernommen, aber dafür erfährt man einiges über die Gedanken von Catalina und Jordi. Wie sie aneinander denken und versuchen, einen Weg zum anderen zu finden. Aber auch Erinnerungen und Gedanken über die Schatten und andere Dinge tauchen auf.

Mit vielen Figuren aus den ersten beiden Bänden gab es ein Wiedersehen, sogar mit bereits verloren geglaubten. Besonders habe ich mich über das Auftauchen von drei Personen, einem Buch und einem ganz besonderen Rabenkater gefreut - es war fast so, als ob man überraschend auf alte Freunde trifft.
Das Konzept der Schatten hat mir gut gefallen, denn es zeigt sich dass sie nicht "einfach so" böse sind, sondern aus bestimmten Beweggründen heraus handeln. Es tauchen nun auch "gute" Schatten auf, und durch die Unterschiede zwischen ihnen kommt man dem Geheimnis der Schattenstadt wieder ein Stück näher.

Zum Ende hin wird das Tempo ordentlich angezogen - gerade hier ist aber etwas mehr Aufmerksamkeit gefragt, damit man bei all den Entwicklungen nicht den Überblick verliert. Zumindest erging es mir so, denn ich wurde von der Spannung förmlich mitgerissen. Es gibt einige Überraschungen und auch das ein oder andere traurige Ereignis. Das Ende ist dafür aber wunderbar hoffnungsvoll, was mich doch ein wenig getröstet hat.

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Erster Absatz
Die große Silbermünze funkelte im gleißenden Licht der Sonne. Das junge Mädchen, das hoch oben auf dem schroffen Felsen von Gibraltar saß und hinaus auf die ruhige See blickte, betrachtete den Schatten, der gehorsam und still jeder seiner Bewegungen folgte. Die pechschwarzen Haare des Mädchens fielen ihm bis über die Schulter und in den dunklen Augen stand die Sehnsucht nach fremden Ländern, fernab des mächtigen Hauses, das sich hinter ihr über den Gassen der Stadt erhob.

Bernhard Hennen - Elfenlied

Erscheinungsjahr: 2009
Gelesen im Februar 2009

In der Welt der Elfen gelten die fuchsköpfigen Lutin als ein Volk von Beutelschneidern, Lügnern und Betrügern. Dennoch gelingt es der jungen Ganda Silberhand, zur Vertrauten der Elfenkönigin Emerelle auserwählt zu werden. Was Emerelle nicht ahnt, Ganda gehört zu den Anführern einer Widerstandsgruppe gegen die Herrschaft der Elfen. Als Ganda sich als eine der engsten Beraterinnen des Trollherrschers am Sturz der Königin beteiligt, stößt sie auf eine unglaubliche Verschwörung, die Albenmark noch tiefgreifender verändern könnte als der Krieg zwischen Elfen und Trollen. Ein Geheimnis, das bereits ihren Vater und ihre Mutter getötet hat. Doch Ganda ist eine Lutin - und Lutin sind dickköpfig und mutig. So gerät sie schon bald in gefährliches Abenteuer, dass das Schicksal aller Völker Albenmarks für immer bestimmen wird...

»Elfenlied« versammelt neben der Novelle über das Geheimnis Gandas einen Gedichtzyklus, der vom Leben der Blütenfee Mondblüte erzählt, einen umfangreichen Bildteil mit Fotos und Illustrationen sowie eine Zeitleiste zu den wichtigsten Ereignissen aus
Bernhard Hennens großer Elfensaga.

Das Buch ist in drei Bereiche gegliedert. GANDAS GESCHICHTE enthält die Novelle über das Geheimnis dieser Lutin. Wir lernen Ganda dort besser kennen und erhalten Einblick in Teile ihrer Vergangenheit. Die von ihr selbst niedergeschriebene Lebensgeschichte fand den Weg in Ollowains Hände, der diese aufbereitet und zusammen mit MONDBLÜTES BLATTLYRIK herausgegeben hat. Da es bei den Blattgedichten für die Anordnung der Wörter keine festgelegte Reihenfolge gibt, werden neben der favorisierten Lesart auch immer noch zwei weitere Varianten angeboten. Das lud mich zum Spielen mit den einzelnen Wörtern und Auslegungsmöglichkeiten ein. Aufgelockert wird das ganze durch die handschriftlichen Bemerkungen der Lutin, denen man auch Gandas besondere Verbindung zu Mondblüte anmerkt.

DIE WELT DER ELFEN bietet uns mit Bildern und Zeichnungen einen Vorgeschmack auf dem in diesem Jahr erscheinenden Bildband. Dort treffen Phantasie und Wirklichkeit aufeinander – die sich natürlich nicht gleichen, sondern womöglich sogar kollidieren können. Bei mir persönlich war es so, dass “meine” Figuren natürlich anders aussahen und auch eine etwas andere Ausstrahlung hatten, einzelne Details jedoch übereinstimmten – z.B. Ollowains Haare oder Fenryls Augenpartie.
Ein Highlight ist dann noch die Zeitleiste, die alle bedeutenden Ereignisse der Romane “Die Elfen”, “Elfenwinter” und “Elfenlicht” aufführt. Das Lesen der Chronologie war für mich bestes Kopf-Kino - ich war wirklich erstaunt, wie viele Bilder ich da noch in mir trage.

Elfenlied ist für mich vor allem ein Buch für Fans der Hennen-Elfen, das einige Leckerbissen bereithält. Gewiss ein etwas anderes Buch – kein Roman, sondern eine Mischung verschiedener Dinge: eine Novelle, 99 ungewöhnliche Gedichte, eine Zeitleiste, Bilder, Zeichnungen, eine Karte, Infos über die Elfenbücher und die Entstehung des Projekts Elfenwelten. Man sollte sich bewusst sein, dass dies eben keine Fortsetzung der Elfen-Reihe sondern eher so etwas wie ein Tagebuch ist, wozu auch die andere Buch-Höhe passt.


Erster Absatz
Ich bin Ollowain. Ich war Gandas Freund, so sehr ein Elf der Freund von Kommandantin Schlüsselchen sein konnte. Ihre von ihr selbst niedergeschriebene Lebensgeschichte fand auf wundersame Weise den Weg in meine Hände. Der Text dieses kleinen Büchleins, das in ein Öltuch eingewickelt war, wurde zum ersten Teil des vorliegenden Buches. Ganda konnte ich nicht wiederfinden. Sie verschwand in den ersten Jahren der Herrschaft des Trollkönigs Gilmarak über Albenmark, doch ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sie nicht wirklich jenes Schicksal erwartete, das sie in ihrer Geschichte "Dem Ende nah" andeutete.


Herzlich Willkommen in meiner fantastischen Bücherwelt - ich freue mich, dass du den Weg hierher gefunden hast, und hoffe, dass es dir hier gefällt.

Auf meinem Lesetisch stapeln sich:
Susanne Gerdom - Elbenzorn
Yasmine Galenorn - Die Hexe
Tolkiens Geschöpfe

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Über mich

Mein Bild
Als lesende Weltenwandlerin bewege ich mich bevorzugt in fantastischen und historischen Welten. Ich bin eher der emotionale Leser und mag es, wenn ich in Figuren so richtig eintauchen kann. Manche bleiben dann noch etwas länger bei mir oder entwickeln sich gar zu dauerhaften Gästen.

Impressum

Marny Leifers
Uhlandweg 11
38440 Wolfsburg

marny@wolfsburg.de