fantastische Bücherwelt

von Büchern, Spleens & Listen

Umzug!

Nach fast 1,5 Jahren wird das hier mein letzter Post sein - ich habe nämlich den Schritt gewagt und mich für etwas eigenes entschieden.
Weitergeschrieben wird hier.

*Das Licht ausmacht und leise geht*

Nina Blazon - Der Kuss der Russalka

Erscheinungsjahr: 2005
Gelesen im August 2009

Russland, 1706. Strahlend soll sich Zar Peters Traum von Sankt Petersburg erheben. Auch Johannes verdingt sich beim Bau der neuen Stadt. Doch als die Fluten der Newa eine rätselhafte Schöne freigeben, schlittert er in ein düsteres Komplott: Was ist gegen den Zaren im Gange? Und war die Schöne eine Russalka, eine Flussnixe? Als Johannes ihr wieder begegnet, wird die Suche nach der Wahrheit zum Wettlauf um Leben und Tod...

Diese Geschichte handelt vom Aufbau St. Petersburg, dem sogenannten "Tor zu Europa", das dem Schlamm der Newa erst noch abgetrotzt werden muss. Für die Realisierung seiner Pläne holte Zar Peter viele Ausländer ins Land, welche bei den Einheimischen allerdings nicht gern gesehen wurden. Daher geht es hier auch um Fremdenfeindlichkeit, Vorurteile und verschiedene Kulturen.

Das Buch hat mich durch die liebevoll gezeichneten Figuren schnell gefesselt, und auch der für mich ungewohnte Handlungsort trug dazu bei. Diese ganz eigene Atmosphäre mit vielen eingewobenen Informationshappen und die Beschreibung der zwischenmenschlichen Beziehungen hatten mich schnell überzeugt. Alles wirkte sehr realistisch, aber manchmal eben auch märchenhaft und mystisch.

Die gegensätzliche Darstellung der Russalka, einem nixenähnlichen slawischen Naturgeist, hat mir sehr gut gefallen. Sie wirkt in manchen Szenen schön und menschlich, kann im nächsten Moment aber auch zu einem gefährlichen und fremden Wesen werden. Unberechenbar, geheimnisvoll - und durch die Geschichte und das Schicksal ihres Volkes auch tragisch.


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Erster Satz
Johannes hatte sich an die Wölfe und Winterstürme gewöhnt, an die Kühle der Sommernächte, an den Sumpf und an die Rohheit, mit der die Leibeigenen und die schwedischen Kriegsgefangenen zur Arbeit angetrieben wurden.

Joan Wolf - Tochter der Kelten

Erscheinungsjahr: 1989
Gelesen im September 2009

England, 555 nach Christi: Der Friede zwischen Kelten und Angelsachsen, das Lebenswerk König Arthurs, droht zu zerbrechen. Auf dem grausamen Kriegszug der Sachsen wird die keltische Prinzessin Niniane gefangengenommen und an den Hof des Sachsenkönigs Cynric gebracht. Hier wächst sie gemeinsam mit Prinz Ceawlin, dem illegitimen Sohn des Königs, auf.
Die intrigante Königin setzt alles daran, Ceawlin aus dem Weg zu räumen, um den Thron für ihren Sohn Edwin zu sichern. Aber mit der schönen Niniane an seiner Seite gelingt Ceawlin der Aufstieg zum mächtigen Herrscher über ein England, in dem alle Stämme geeint sind.

Das Buch und ich, wir hatten keinen guten Anfang. Durch den Titel hatte ich "heidnische" Kelten erwartet, stattdessen waren diese bereits christianisiert und sahen sich selbst als "Briten". Daran musste ich mich erst gewöhnen, vor allem mit der christlichen Sicht hatte ich so meine Schwierigkeiten.
Der Original-Titel "Born of the Sun" passt viel besser, besonders in Verbindung mit dem Zitat von Stephen Spender am Anfang der Geschichte:

Nahe dem Schnee, nahe der Sonne, in den höchsten Regionen, sieh, wie diese Namen vom wehenden Gras gefeiert werden, von den Streifen der weißen Wolken und dem Flüstern des Windes im lauschenden Himmel.
Die Namen derer, die in ihrem Leben für das Leben kämpften, die in ihren Herzen das Zentrum des Feuers trugen.
Im Zeichen der Sonne geboren, reisten sie eine kurze Zeit der Sonne entgegen, und hinterließen der kraftvollen Luft die Erinnerung an ihre Ehre.
Ich habe schnell in die Geschichte hineingefunden, Niniane war mir sympathisch und die gezeichnete Welt konnte mich überzeugen. Der fesselnde Schreibstil und die Neugier auf die weiteren Entwicklungen sorgten dafür, dass ich das Buch nur ungern zur Seite legte.

Allerdings gefiel es mir zu Beginn am besten, denn mit jeder weiteren Seite wurde klarer, dass mich ein paar Dinge störten. Den unterschiedlichen Kulturen und Religionen wurde nur sehr wenig Platz gegönnt, es ging primär um Intrigen und Feinde. Und dann die Figuren, sie wirkten auf mich oft oberflächlich und fast schon lieblos gezeichnet. Dabei gab es da durchaus Potential, vor allem denke ich da an meine tragische Lieblingsfigur Sigurd. Und Emotionen? Bis auf wenige Ausnahmen Fehlanzeige, selbst die "große" Liebe zwischen Niniane und Ceawlin erschien mir sehr einseitig und daher schwer nachvollziehbar.

Der Harfner sang ein Lied über den Tod von König Arthur.

[Lesung] Ein Fantasy-Abend auf dem Harbourfront-Literaturfestival

Am 12.09.2009 war es soweit: meine beiden deutschen Lieblingsautoren gestalteten einen Fantasy-Abend, und das auch noch in meiner Lieblingsstadt Hamburg! :-)
Auf dieses Ereignis habe ich mich zusammen mit Mel eingestimmt, indem wir den ganzen Tag durch Hamburg spaziert sind und dabei natürlich auch auf den einen oder anderen Buchladen gestoßen sind.


Die Stunden verflogen nur so, und nach kurzen Aufenthalten am Jungfernstieg und den Landungsbrücken ging es dann los! Zuerst ging es auf die König-der-Löwen-Fähre, die uns zu den Duckdalben bringen sollte. Nachdem die Musical-Besucher weitergelotst wurden, wollte uns die junge Frau allerdings erst nicht auf das Schiff lassen - die Farbe unserer Tickets war da wohl eher suboptimal gewählt und sorgte für Verwirrung. ;-)

Auf der Fähre haben wir uns einen schönen Platz gesichert, und ich war damit beschäftigt mein Ticket festzuhalten. Nicht dass es der Wind noch mitnimmt! Dabei fragte ich mich dann auch, wie es wohl dazu gekommen ist, dass Christoph Marzi als erstes genannt wird. Alphabetisch passt das ja schon mal nicht... Aufgeschreckt hat mich dann der Aufruf zu unserer Fähre, dort wurde doch tatsächlich nur Christoph Marzi genannt - Verschwörung!

Nach der Überfahrt erwartete uns eine Überraschung in Form eines Spazierganges zu den Duckdalben, der ca. 30 Minuten dauerte. Es ging kreuz und quer durchs Industriegebiet und über eine Brücke. Nach unserem lauffreudigen Tag spürten wir schnell unsere Beine, das ganze hatte für mich etwas von einer Klassenfahrt. ;-)
Es gab auch einen Kameramenschen, der öfter vorspurten musste - lauf, Forrest, lauf! Und dann immer schön in die andere Richtung gucken, nicht dass es uns noch erwischt...
Irgendwann überholte uns dann auch jemand, der sich als niemand anders als Christoph Marzi entpuppte - und Bernhard Hennen haben wir ganz kurz vor dem Ziel auch entdeckt.

Der Veranstaltungsort hatte eine schöne ruhige Stimmung. Wir haben einen Platz auf der rechten Seite in der Mitte gewählt, von wo wir auch einen guten Blick auf beide Autoren und ihre Lektorin Martina Vogl hatten. Diese hat auch die Moderation übernommen und erstmal etwas zu den beiden Autoren und ihren erfundenen Welten gesagt. Und als sie erwähnte, dass doch auch in Hamburg eine uralte Metropole existieren könnte, musste ich grinsen. Denn genau das war auch mein Eindruck bei meinem ersten Hamburg-Besuch nach der Lektüre von Lycidas. Und wenn ich mich nicht irre, hatte ich das Mel auch kurz davor gesagt. :-)


Dann ging es los, jeder Autor las ca. eine halbe Stunde - Bernhard Hennen aus "Elfenlied" und Christoph Marzi aus "Somnia". Den Auszug von "Elfenlied" kannte ich bereits aus einer Lesung in Braunschweig, aber es hat mir wieder gut gefallen - die Stimmung war auch nicht so ausgelassen-albern wie dort, auch wenn Gandas Rache an Alvias natürlich für Lacher sorgte. :-)
Die beiden Stellen aus "Somnia" waren gut gewählt, Scarlet und Mistress Atwood wurden in meinem Kopf auch gleich wieder lebendig - und ich musste etwas kämpfen, damit mir wegen Keanu kein Tränchen entwischt.
Sehr lustig war dafür eine Pause von Christoph Marzi, in der er mit den Worten "Und währenddessen erzählt Herr Hennen einen Witz." (oder so ähnlich) zum Wasserglas griff. Dieser kam der Aufforderung jedoch nicht nach, sondern wurde erstmal rot. *grins*

Danach wurde die Fragerunde eröffnet, in der zum ersten mal nicht nach dem weiteren Schicksal von Nuramon gefragt wurde. Dafür gab es einige Fragen zum Schreiben und zu den Büchern, beispielsweise was die Arbeitsweise und Figuren betrifft. Dabei zeigten sich Unterschiede und Übereinstimmungen, und auch ganz eigene Begründungen wie "Und dann kam Bob Dylan nach Saarbrücken.".

Dann ging es ans Signieren! Ganz plötzlich wurde ich nervös, nicht ganz überraschend. ;-)
Wir standen ziemlich weit vorn, und mussten so nicht lange warten. Da Christoph Marzi schneller war, reichte ich ihm mein bereits gelesenes Exemplar von "Heaven" über den Tisch.


Dann bekam ich mit, wie Mel ihr Elfenbuch Herrn Hennen reichte und ihn darüber aufklärte, dass sie es noch nicht gelesen hat aber schon viel gutes darüber gehört hat - vor allem von Ollowain. (An der Stelle könnte ich auch ein wenig rot geworden sein...)
Dann war ich dran, und bevor ich meinen Namen sagen konnte, wurde ich als Wiederholungstäterin erkannt. Dafür habe ich ihn mit meiner Lieblingsfigur wohl etwas erschreckt, denn er hat mich bezüglich Ollowain wieder vor "Elfenkönigin" gewarnt und auf Farodin neugierig gemacht. Also ist meine Angst vor dem Buch, das in 4-5 Wochen rauskommen soll, nun wieder ganz frisch *bibber* und ich überlege, was ihm wohl alles zustoßen könnte.


Nach einer kleinen Nachtwanderung ging es wieder auf die Fähre, die auf uns gewartet hatte. Und dort setzte sich Christoph Marzi an unseren Tisch, wo noch ein Platz frei war, und plauderte nett mit uns. Direkt neben mir. Und ich glaube, so einige haben sich gewünscht, meinen Platz zu haben. ;-)
(Zum "Glück" war das nicht Herr Hennen, sonst wäre ich vor Aufregung wohl vom Stuhl gekippt...)

Interview mit Bernhard Hennen [LiteraTopia]

LiteraTopia hat am 10.03.2009 ein Interview mit Bernhard Hennen geführt, das somit zwar schon etwas älter ist, aber doch so einige Infos bietet.

Es geht um den Autor, seine Werke und die Arbeit an ihnen. Man erfährt auch Details zur neuen Trilogie, die in der Frühzeit der Elfenwelt spielen wird und somit auch für Neueinsteiger geeignet ist.

Außerdem wurde auch auf Leserfragen eingegangen, wodurch ich ein paar neue Dinge erfahren habe. Beispielsweise dass irgendwann ein Siegfried-Roman geplant ist, auch wenn mir Hagen natürlich lieber gewesen wäre. Obwohl man den ja nicht wirklich von einem Sockel runterholen kann. ;-)

Interview mit Ulrich Drees [Geisterspiegel]

Geisterspiegel.de hat ein Interview mit Ulrich Drees geführt, das am 21.06.2009 veröffentlicht wurde.

Dort finden sich interessante Fragen und detaillierte Antworten rund um "Das Spiel des Asen" sowie ein kleiner Ausblick auf zukünftige Projekte des Autors.


Ulrich Drees - Das Spiel des Asen

Erscheinungsjahr: 2009
Gelesen im August 2009

Auerochsen durchstreifen die Wälder Südniedersachsens. Im Spreewald und in Berlin machen slawische Fabelwesen Jagd auf Zuhälter. Uralte Geheimbünde versuchen, die himmlischen Heerscharen auf den Plan zu rufen. Anzeichen für einen aufkommenden Sturm ...

Drei sehr unterschiedliche Männer geraten in den Mittelpunkt dieser Entwicklungen:
Ronny von Freiseneck, von Beruf Sohn und Lebenskünstler, der sich plötzlich in einer ebenso faszinierenden wie tödlichen Parallelgesellsch
aft zurechtfinden muß.
Thor Bronski, Berliner Privatdetektiv, der eigentlich nur einen weiteren Adelssproß in den Schoß seiner Familie zurückbringen wollte, sich aber unerwartet mit einem Magier anlegen muß.
Hermann Braun, Oberst einer Bundeswehr-Spezialeinheit und Mitglied des Deutschen Ordens, der nie damit gerechnet hätte, einmal keinem Geringeren als einem Gott entgegentreten zu müssen.

Sie alle sind Teil eines Spiels, das im Konstantinopel der Kreuzfahrer seinen Anfang nimmt – und dessen geheimnisvolle Drahtzieher bes
chlossen haben, es in den ersten Tagen des neuen Millenniums zu Ende zu bringen ... so oder so.

Jedes Kapitel beginnt mit einem passenden Auszug aus den verschiedensten Quellen (Zeitung, Buch, Internet oder Akte). Danach kommt der Ase zu Wort, den man durch seine Gedankengänge im Verlauf der Geschichte besser kennenlernt. Und erst dann schreitet die Handlung voran, was meine Geduld manchmal schon arg strapaziert hat - allerdings war ich auch immer neugierig, welche Informationen uns wohl als nächstes erwarten.

Die drei Hauptfiguren Ronny von Freiseneck, Hermann Braun und Thor Bronski werden unabhängig voneinander detailliert eingeführt. Man fragt sich, ob und wo es Verbindungen zwischen ihnen gibt. Diese enthüllen sich mit der Zeit, anfangs konzentrieren sich die Schilderungen aber hauptsächlich auf die einzelnen Charaktere.
Zu Beginn hatte ich ein wenig Probleme mit der zeitlichen Einordnung der Ereignisse - aber irgendwann wurde auch mir klar, dass sie nicht linear erzählt werden und es auch den einen oder anderen Hinweis darauf gibt.

Wir treffen auf Wesen aus der nordischen, slawischen und irischen Mythologie, die auf mich sehr real wirkten. Das Rätseln, um welche Figur es sich jeweils handelt, hat mir sehr viel Spaß bereitet und auch zum intensiven Lesegenuss beigetragen. Es wäre sicher hilfreich vor allem von der nordischen Mythologie schon einmal grob etwas gehört zu haben, ansonsten könnten die vielen Andeutungen verwirren.
Gut gefallen hat mir auch die Darstellung des Äthers und die esoterische Note, die das Buch durch Leo und ihre Tante erhalten hat.

Einige Dinge wurden nicht aufgelöst oder zu Ende erzählt, aber der Schluss hinterlässt bei mir trotzdem einen runden Eindruck. Und, wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann ja doch eine lose Fortsetzung? Ich würde es mir zumindest wünschen...

Erster Absatz
Schneller!
Blindlings hetzte Jens Kramer durch den Wald, hinter sich den gnadenlosen Jäger. Nie zuvor hatte er solche Todesangst empfunden wie in dieser kalten Winternacht. Verzweifelt rang er um Luft. Längst lag ein dumpfes Rauschen über seinen Ohren, dämpfte wie ein Wattebausch bis auf das Donnern seines Herzschlags alle Geräusche.


Herzlich Willkommen in meiner fantastischen Bücherwelt - ich freue mich, dass du den Weg hierher gefunden hast, und hoffe, dass es dir hier gefällt.

Auf meinem Lesetisch stapeln sich:
Susanne Gerdom - Elbenzorn
Yasmine Galenorn - Die Hexe
Tolkiens Geschöpfe

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Über mich

Mein Bild
Als lesende Weltenwandlerin bewege ich mich bevorzugt in fantastischen und historischen Welten. Ich bin eher der emotionale Leser und mag es, wenn ich in Figuren so richtig eintauchen kann. Manche bleiben dann noch etwas länger bei mir oder entwickeln sich gar zu dauerhaften Gästen.

Impressum

Marny Leifers
Uhlandweg 11
38440 Wolfsburg

marny@wolfsburg.de