Erscheinungsjahr: 2005
Gelesen im Juli 2009
Es gibt Trommeln, die heilen, und Trommeln, die töten können. Sie werden eins mit dem Menschen, der sie hütet. Faye Travers hat zwar Indianerblut in den Adern, mit ihrer Herkunft verbindet sie aber nur noch ihre Begeisterung für indianische Antiquitäten. Bis sie auf eine wunderschöne alte Trommel stößt. Die Suche nach ihrem rechtmäßigen Besitzer führt Faye ins Indianerreservat und wird bald zu einer Entdeckungsreise in die Geschichte ihrer eigenen Familie.
Nach und nach wird das Schicksal von drei Ojibwa-Mädchen erzählt, die zu verschiedenen Zeiten gelebt haben, aber eins verbindet: Jede von ihnen war dazu bereit, ihr Leben für das ihrer Schwestern zu geben.
In dieser verschachtelten Geschichte verliert man manchmal den Überblick - ich hatte teilweise das Gefühl, irgendwo in der Luft zu hängen und das Ziel oder auch nur die grobe Richtung des Weges nicht zu ahnen.
Das Bindeglied zwischen den verschiedenen Schicksalen ist eine besondere Trommel, das zeigt sich aber erst später. Anfangs war ich etwas verwirrt von den Sprüngen in der Geschichte, und auch über die für mich manchmal zu detaillierten Beschreibungen der Vorgänge in der Nachbarschaft. Gut gefallen haben mir dafür die Schilderungen der alten Traditionen, und den speziellen Platz, den dort die Trommeln einnehmen - wie sie wahrgenommen und versorgt werden.
Es gibt auch ein paar wunderschöne poetische Betrachtungen, vor allem zu Raben, ebenso aber auch einige umgangssprachliche Sätze. Der Stil wirkt realistisch, mit kleinen mystischen Einsprengseln. Wie Traum und Wirklichkeit.
Nach dem ersten Drittel fesselte mich das Buch so richtig, und ich lernte die Lebenswege um Betrug, Schuld, Liebe und Vergeben detailliert kennen.
Als ich den Kinderfriedhof mit seinen schlichten handgeschriebenen Grabtafeln und den Lämmern und Engeln aus verwittertem Stein verlasse, bin ich in Gedanken und halte zu lange an der Stelle, wo die Straße vom Friedhof auf den zweispurigen Highway mündet.
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