Erscheinungsjahr: 1997
Gelesen im Februar 2009
Eine Weissagung lässt Bruno von Falkenstein, einen Ritter aus Burgund, in den hohen Norden ziehen. Hier soll er der sagenumwobenen Flammenfrau begegnen und ein Kind mit Namen Brunhild zeugen. Doch kaum hat der Recke mit seinem jungen Gefährten Faramund die Eiswüste erreicht, so stürzt ein Adler vom Himmel herab, um sie anzugreifen. Es scheint, als seien die Mannen aus Burgund in den tödlichen Zweikampf zweier Kriegerinnen geraten, die für das Wohl einer geheimnisvollen Göttin streiten...
Im Nibelungenlied ist Brunhild die stolze und kampferprobte Amazone aus dem hohen Norden, die König Gunther nur mit Siegfrieds Hilfe erobern konnte. In diesem chronologisch ersten Teil der Reihe "Die Nibelungen", die nach einer Idee von Kai Meyer entstand und keine Nacherzählung des Sagenstoffes ist, geht es um die Heimat von Brunhild. Genauer gesagt um den Machtkampf zweier Schwestern, die den verschiedenen Seiten einer Göttin dienen. Luovana steht auf der lichten und liebenden Seite des Lebens, während Lursa den dunklen Aspekt verkörpert.
Nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, dass Bruno von Falkenstein auch als Schwertmeister bezeichnet wurde, habe ich mich mit der Geschichte wohl gefühlt. Das Buch kann ja auch nichts dafür, dass dieser Begriff für mich schon vergeben ist. ;)
Die Atmosphäre ist winterlich und auch magisch, da es dort Priesterinnen und mächtige Zauberer gibt. Auch ist das Element Feuer stark vertreten, in Form der Macht des Feuers aber auch der besonderen Lage der Flammenburg, die von einem Lavastrom umgeben ist.
Es gibt einige interessante Figuren, die ich gerne noch etwas länger begleitet und besser kennengelernt hätte. Besonders tut mir das bei Bruno leid, denn durch seine tragische Vergangenheit und seine Persönlichkeit gab es dort viel Potential.
Gefallen hat mir in dieser Welt der Gegensätze auch die Darstellung der beiden Seiten. Es wurde nichts als "böse" verurteilt, sondern einfach als ein anderer Weg gesehen, eine andere Seite derselben Macht.
Die Geschichte hat mich sehr gefesselt und bot mir auch Überraschungen und ein befriedigendes Ende, aber mit einer detaillierteren Zeichnung der Charaktere hätte mir das Buch noch mehr gegeben. Auch fand ich Pyros' Gebrauch der Magie etwas "eckig" - wahrscheinlich weil ich keine Zauberkräfte mag, die man mal eben aus dem Ärmel schüttelt und die nichts von einem fordern.
Erster Satz
Bruno von Falkenstein zügelte seinen Fuchswallach und schlug sich das Ende des wollenen Umhangs über die Schultern.
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