Erscheinungsjahr: 2003
Gelesen im Juni 2009
Ein magisches Beben erschüttert die Küsten der Karibik. In den Piratenhäfen werden Kinder mit einem besonderen Talent geboren: Sie können über Wasser gehen.
14 Jahre später glaubt Jolly, dass außer ihr keine Wellenläufer mehr leben. Bis sie Munk begegnet. Auch er geht auf dem Meer - und kann aus Muscheln einen uralten Zauber wirken. Beide erwartet ein finsteres Schicksal: Mitten im Atlantik dreht sich ein gewaltiger Mahlstrom, dessen Boten Verderben über die Inseln bringen - und Jagd auf die Wellenläufer machen. Nur Jolly und Munk können den Strudel zwischen den Welten schließen. Aber der Weg dorthin ist lang, gefahrvoll und wird ihre Freundschaft auf eine grausame Probe stellen.
Die besondere Atmosphäre der abenteuerlichen Piraten-Fantasy-Mischung vor karibischer Kulisse hat mich schnell gefangen genommen. Das Abtauchen in diese Welt fiel mir leicht, und umgeben von Inseln und dem Meer habe ich Jolly und Munk gerne auf ihrem Weg begleitet.
Dabei hat mich auch die Sichtweise der Wellenläufer auf das Meer fasziniert, es wird von ihnen ja ganz anders wahrgenommen. Eine ungewöhnliche Vorstellung, zu der ich trotzdem schnell einige Bilder und Gefühle in meinem Kopf hatte.
Für die Einführung der beiden Hauptfiguren wird sich Zeit gelassen - was für mich allerdings ein Vorteil war, da ich dadurch einen viel besseren Zugang zu ihnen bekam. Bei den Charakteren von Kai Meyer habe ich öfter mal das Problem, dass sie mir zu flach sind - aber hier kommen sie fast an die Figuren aus meiner Lieblingsreihe, der Merle-Trilogie, heran.
Man erlebt die Entwicklung der beiden Quappen mit, und versucht gemeinsam mit ihnen aus den Andeutungen des Geisterhändlers zum Mahlstrom schlau zu werden. Zudem bleibt offen, auf welcher Seite einige Figuren stehen - das macht die Geschichte umso spannender. Es gibt so einige interessante Nebenfiguren, die man hoffentlich in den folgenden Bänden noch besser kennenlernt.
Für mich fühlte sich diese Geschichte sehr stark nach einem ersten Teil an - viele Andeutungen, kleine Wissens-Schnipsel, eine bunt gewürfelte Gruppe und vor allem das Gefühl, dass nun Ereignisse in Gang gesetzt werden. An sich ja nichts schlechtes, eben nur ungewohnt.
Das Ende hat mich etwas traurig gemacht, da das weitere Schicksal meiner Lieblingsfigur ungewiss ist. Richtige Sorgen mache ich mir da allerdings nicht, schließlich war dieses ja erst der erste Teil. Trotzdem wäre es vielleicht besser, den Rest der Trilogie in Reichweite zu haben...
Kai Meyer - Die Wellenläufer (Wellenläufer-Trilogie 1)
13. Juli 2009
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