fantastische Bücherwelt

von Büchern, Spleens & Listen

Ulrich Drees - Das Spiel des Asen

Erscheinungsjahr: 2009
Gelesen im August 2009

Auerochsen durchstreifen die Wälder Südniedersachsens. Im Spreewald und in Berlin machen slawische Fabelwesen Jagd auf Zuhälter. Uralte Geheimbünde versuchen, die himmlischen Heerscharen auf den Plan zu rufen. Anzeichen für einen aufkommenden Sturm ...

Drei sehr unterschiedliche Männer geraten in den Mittelpunkt dieser Entwicklungen:
Ronny von Freiseneck, von Beruf Sohn und Lebenskünstler, der sich plötzlich in einer ebenso faszinierenden wie tödlichen Parallelgesellsch
aft zurechtfinden muß.
Thor Bronski, Berliner Privatdetektiv, der eigentlich nur einen weiteren Adelssproß in den Schoß seiner Familie zurückbringen wollte, sich aber unerwartet mit einem Magier anlegen muß.
Hermann Braun, Oberst einer Bundeswehr-Spezialeinheit und Mitglied des Deutschen Ordens, der nie damit gerechnet hätte, einmal keinem Geringeren als einem Gott entgegentreten zu müssen.

Sie alle sind Teil eines Spiels, das im Konstantinopel der Kreuzfahrer seinen Anfang nimmt – und dessen geheimnisvolle Drahtzieher bes
chlossen haben, es in den ersten Tagen des neuen Millenniums zu Ende zu bringen ... so oder so.

Jedes Kapitel beginnt mit einem passenden Auszug aus den verschiedensten Quellen (Zeitung, Buch, Internet oder Akte). Danach kommt der Ase zu Wort, den man durch seine Gedankengänge im Verlauf der Geschichte besser kennenlernt. Und erst dann schreitet die Handlung voran, was meine Geduld manchmal schon arg strapaziert hat - allerdings war ich auch immer neugierig, welche Informationen uns wohl als nächstes erwarten.

Die drei Hauptfiguren Ronny von Freiseneck, Hermann Braun und Thor Bronski werden unabhängig voneinander detailliert eingeführt. Man fragt sich, ob und wo es Verbindungen zwischen ihnen gibt. Diese enthüllen sich mit der Zeit, anfangs konzentrieren sich die Schilderungen aber hauptsächlich auf die einzelnen Charaktere.
Zu Beginn hatte ich ein wenig Probleme mit der zeitlichen Einordnung der Ereignisse - aber irgendwann wurde auch mir klar, dass sie nicht linear erzählt werden und es auch den einen oder anderen Hinweis darauf gibt.

Wir treffen auf Wesen aus der nordischen, slawischen und irischen Mythologie, die auf mich sehr real wirkten. Das Rätseln, um welche Figur es sich jeweils handelt, hat mir sehr viel Spaß bereitet und auch zum intensiven Lesegenuss beigetragen. Es wäre sicher hilfreich vor allem von der nordischen Mythologie schon einmal grob etwas gehört zu haben, ansonsten könnten die vielen Andeutungen verwirren.
Gut gefallen hat mir auch die Darstellung des Äthers und die esoterische Note, die das Buch durch Leo und ihre Tante erhalten hat.

Einige Dinge wurden nicht aufgelöst oder zu Ende erzählt, aber der Schluss hinterlässt bei mir trotzdem einen runden Eindruck. Und, wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann ja doch eine lose Fortsetzung? Ich würde es mir zumindest wünschen...

Erster Absatz
Schneller!
Blindlings hetzte Jens Kramer durch den Wald, hinter sich den gnadenlosen Jäger. Nie zuvor hatte er solche Todesangst empfunden wie in dieser kalten Winternacht. Verzweifelt rang er um Luft. Längst lag ein dumpfes Rauschen über seinen Ohren, dämpfte wie ein Wattebausch bis auf das Donnern seines Herzschlags alle Geräusche.


Herzlich Willkommen in meiner fantastischen Bücherwelt - ich freue mich, dass du den Weg hierher gefunden hast, und hoffe, dass es dir hier gefällt.

Auf meinem Lesetisch stapeln sich:
Susanne Gerdom - Elbenzorn
Yasmine Galenorn - Die Hexe
Tolkiens Geschöpfe

Follower


Über mich

Mein Bild
Als lesende Weltenwandlerin bewege ich mich bevorzugt in fantastischen und historischen Welten. Ich bin eher der emotionale Leser und mag es, wenn ich in Figuren so richtig eintauchen kann. Manche bleiben dann noch etwas länger bei mir oder entwickeln sich gar zu dauerhaften Gästen.

Impressum

Marny Leifers
Uhlandweg 11
38440 Wolfsburg

marny@wolfsburg.de