fantastische Bücherwelt

von Büchern, Spleens & Listen

Sabine Wassermann - Das gläserne Tor

Erscheinungsjahr: 2008
ISBN: 9783453523395
Gelesen im April 2008

Berlin im Jahre 1895: Es geschehen unerklärliche Dinge am Ausgrabungsort des jungen Archäologen Friedrich. Nicht datierbare Schmuckstücke tauchen auf und an einem stürmischen Regentag stößt seine Verlobte Grazia auf einen dunklen Fremden, der vor ihren Augen im Wasser der Havel verschwindet. Von Neugier und einer tiefen Sehnsucht getrieben folgt Grazia ihm - und findet sich nicht am Grund des Flusses wieder, sondern in einer Welt, in der alles zugleich magisch und gefährlich erscheint. Als sie dort auf einen mysteriösen gefangenen Krieger trifft, beginnt für Grazia das Abenteuer ihres Lebens...

Dass es sich hier um ein Fantasybuch handelte, habe ich kaum gemerkt. Für mich war es mehr ein historischer Roman, und die andere Welt eher eine Reise in die Vergangenheit. Für Fantasy brauche ich nicht unbedingt Elfen, Zwerge & Co. - aber die wenigen fantastischen Elemente, die es hier gab, wurden nur kurz angeritzt. Es gab Dinge, aus denen man viel mehr hätte machen können - zumindest nach meinem Geschmack.
Ein paar mehr Details hätte ich mir auch gewünscht, z.B. über die Götter und den Glauben der Einwohner.

Der Zugang zu Grazia fiel mir ziemlich schwer. Mit ihr gab es zwischendrin zwar immer Momente, die mich hoffen ließen, dass es bald besser wird - aber leider kam es nie so wirklich dazu. Zum Ende hin wurde es zwar besser, aber ich konnte nicht mit ihr mitfiebern, war lediglich erstaunt dass sie nun doch Gefühle hat. Vielleicht liegt es ja auch an den von mir vermissten Emotionen, die Anschar dagegen ja reichlich lieferte. Genau wie Grazia ist er kein "einfacher" Charakter und hat seine Macken, bei ihm habe ich jedoch das Gefühl, ihn etwas besser zu kennen und auch an ihm zu hängen. Im Lauf der Geschichte gab es ja einige Gelegenheiten, die mir das bewiesen haben...

Trotzdem fand ich das Buch fesselnd, es ist in einem sehr flüssigem Stil geschrieben und bietet einige tolle Ideen. Die Liebesgeschichte (bzw. das Zueinander-finden) zwischen Anschar und Grazia nimmt zwar einen Großteil der Handlung ein, lässt jedoch noch Platz für interessante Nebenfiguren.
Die Unterschiede zwischen den beiden Welten kommen gut rüber - besonders wenn Grazia Anschar etwas über ihre Welt erzählt, und er versucht Dinge zu begreifen die er nicht kennt.


Herzlich Willkommen in meiner fantastischen Bücherwelt - ich freue mich, dass du den Weg hierher gefunden hast, und hoffe, dass es dir hier gefällt.

Auf meinem Lesetisch stapeln sich:
Susanne Gerdom - Elbenzorn
Yasmine Galenorn - Die Hexe
Tolkiens Geschöpfe

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