Die Herrschaft der Elfen würde in dieser Nacht enden. Doch wenigstens er würde an ihrer Seite sein! Dort, wo immer schon sein Platz gewesen war, wenn es galt, mit dem Schwerte für Albenmark einzutreten.
Obwohl Ollowain die Burg schon hunderte Male gesehen hatte, berührte ihr Anblick ihn stets aufs Neue. Es war ein Gefühl, wie es sonst nur Musik in ihm erwecken konnte, das traurige Lied einer Flöte vielleicht oder melancholisches Harfenspiel. Ein Schmerz, der sich nicht in Worte fassen ließ, süß und durchdringend.
Ollowain lächelte. Der Tod hatte keinen Schrecken für ihn. Im Gegenteil: Diesen letzten großen Kampf zu fechten, war die Bestimmung seiner Seele. Danach würde der Zyklus aus Tod und Wiedergeburt durchbrochen sein. Er würde ins Mondlicht gehen, um wieder mit Lyndwyn vereint zu sein. Er fühlte sich leicht. Es gab keine Zukunft mehr, die ihn bedrücken konnte.
Ollowain dachte an Lyndwyn. Sie hatte ihn verändert. Ihm einen Teil seines Panzers geraubt, hinter dem er allzu lange seine Gefühle versteckt hatte.
Der Schwertmeister hob die Klinge zum Fechtergruß und küsste den Stahl. Er würde niemanden mehr töten.
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