"Gestern war er noch gesund", sagt Maude. Ihre Ohren zuckten nervös.
"Das sagt gar nichts", entgegnete Sir Ritchfield, der älteste Widder der Herde, "er ist ja nicht an einer Krankheit gestorben. Spaten sind keine Krankheit."
“Er hat unsere Arbeit nicht geschätzt. Die norwegischen Schafe machen es besser! Die norwegischen Schafe haben mehr Wolle! Er hat sich Pullover von fremden Schafen aus Norwegen schicken lassen – eine Schande, welcher andere Schäfer hätte seine Herde so gekränkt!”
Es war ein wunderschöner Morgen. Nachts waren Feen über das Gras getanzt und hatten Tausende von Wasserperlen zurückgelassen.
Der Legende nach waren diese Wolken Schafe, die eines Tages einfach über die Klippe hinausgewandert waren, auserwählte Schafe, die am Himmel weiterweideten und niemals geschoren wurden. In jedem Fall waren sie ein gutes Zeichen.
Vorher war ihm alles ganz einfach vorgekommen, aber jetzt stach ihn ein spitzes Stück Holz in die Flanke, und Mopple hatte schreckliche Angst, sich zu verletzen und auszulaufen wie Sir Ritchfield. Die Schafe waren sich einig, dass Sir Ritchfield irgendwo ein Loch haben musste, aus dem seine Erinnerungen ins Nichts versickerten.
Jetzt war die Panik ganz nah. Mopple spürte sie in seinem Nacken wie ein Raubtier, und dass er sich nicht nach ihr umdrehen konnte, machte die Sache nur schlimmer. Er würde auslaufen, schlimmer als Sir Ritchfield, er würde alles vergessen, sogar, dass er aus diesem Loch herauswollte. Und dann würde er ewig hier festsitzen und erbärmlich verhungern. Verhungern – er, Mopple the Whale!
Aber im Allgemeinen fühlte er sich im Nebel geborgen. Er stellte sich vor, durch die federleichte Wolle eines riesigen Schafs zu marschieren, und das war ein schöner Gedanke.
Mopple liebte Nebelgras, das klar schmeckte wie Wasser und von dem alle störenden Gerüche abgewaschen waren.
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