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Marion Zimmer Bradley - Die Herrin von Avalon (Avalon 5)

Erscheinungsjahr: 1996
Gelesen im Juli 2008

Im Jahre 98 n. Chr. ist Avalon die letzte Zufluchtstätte des alten Glaubens, während sich über das restliche Britannien die Herrschaft der Römer ausdehnt. Noch leben die Druiden und Priesterinnen von Avalon zwar in Eintracht mit den ersten Christen auf der Insel, und auch von den Römern wird ihr Heiligtum geachtet, doch die Zeiten ändern sich schnell.
Von der mythenumwobenen Insel aus versuchen die drei Hohepriesterinnen Caillean, Dierna und Viviane über die Zeiten hinweg die Geschicke Britanniens zu steuern. Das Land ist zerrissen vom Kampf gegen die Römer und von den Rivalitäten der britannischen Fürsten untereinander. Immer wieder muss die Herrin von Avalon ihr uraltes Wissen heraufbeschwören, um die Zukunft des Landes zu retten...

Dieser Roman ist grob in drei Teile gegliedert. „Die Hohepriesterin“ (96 – 118) schließt nahtlos an „Die Wälder von Albion“ an, wir erleben wie Caillean und Gawen mit der Tragödie umgehen und was sie aus ihrem Leben machen. „Die Herrscherin“ (285 – 293) handelt von der Hohepriesterin Dierna, ihren Erlebnissen und Entscheidungen. In „Die Tochter“ (440 – 452) begleiten wir Viviane, die bei Pflegeeltern aufwuchs, bis Taliesin sie im Auftrag ihrer Mutter (der Hohepriesterin Ana) abholt, weil diese sie dort braucht.

Der mittlere Teil wirkte auf mich wie eine Aufzählung von Namen und Ereignissen, auf das Innenleben der Figuren wurde kaum eingegangen. Dadurch hatte ich zu einigen Figuren keinen guten Zugang, ich hätte mir mehr Hintergründe und Zusammenhänge gewünscht, etwas mehr Tiefe - stattdessen bekam ich beim Lesen oft ein Gefühl von Unnahbarkeit und Fremdheit. Das kenne ich von Marion Zimmer Bradley sonst gar nicht, und bei Charakteren wie Viviane oder Taliesin zeigt sie ja auch wieder, was sie kann. Ich nehme also an, dass es nicht einfach war, eine Brücke zwischen „Die Wälder von Albion“ und „Die Nebel von Avalon“ zu schlagen. Eine lange Zeit, in der einem die Geschichte Avalons, seine Kämpfe und Veränderungen näher gebracht werden sollte. Und unter diesem Ziel mussten einige Figuren leiden - vor allem die, die man aus den anderen Büchern nicht kennt.

Der erste und dritte Teil hat mir jedoch überwiegend gut gefallen. Ich spürte wieder den Zauber von Avalon, auch wenn sich dort die Atmosphäre verändert hat. Die Beschreibungen der Feste und Prüfungen gefallen mir nach wie vor, sie bieten auch oft Stoff zum Nachdenken. Es gibt auch einige Hinweise auf alte Seelen, was für mich immer noch etwas Besonderes ist – eine spezielle Ebene.

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Auf meinem Lesetisch stapeln sich:
Susanne Gerdom - Elbenzorn
Yasmine Galenorn - Die Hexe
Tolkiens Geschöpfe

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