Erscheinungsjahr: 2009
Gelesen im Juni 2009
Philippa verbringt ein paar Ferientage auf Mount Desert Island. In den schattigen Küstenwäldern trifft sie den geheimnisvollen Fox - und verliebt sich in ihn. Bei der Suche nach seiner Vergangenheit stößt sie auf eine uralte Sage: die Geschichte der Lady Nightingale. Um Fox aus den Händen der grausamen Feenkönigin zu retten, muss Philippa bis zur Tagundnachtgleiche waren. Als die Herbstnacht gekommen ist, macht sie sich auf den Weg in die Wälder am Mount Nightingale...
Diese auf 103 kleinformatigen Seiten erzählte Geschichte um Liebe auf den ersten Blick und eine einsame Fee konnte mich trotz der Kürze fesseln. Schnell fühlte ich mich der Hauptfigur Pippa nah, die durch die Trennung ihrer Eltern aufgewühlt und voller Echos ihrer Streitereien ist.
Im typischen Marzi-Stil, der geprägt ist von kurzen Sätzen und poetischen Beschreibungen, wird wieder eine besondere Atmosphäre aufgebaut. Dinge, die verarbeitet werden wollen, werden verdrängt von Dingen, die einfach so passieren. Es geht um verletzende Worte, verloren gegangenes, um alte und neue Geschichten, Erinnerungen und Gefühle.
Das Ende hat mich überrascht, war es doch ein wenig anders als die mir bekannte "übliche" Lösung. Ich war geschockt, aber diese Entwicklung passt irgendwie auch zum Rest der berührenden Geschichte und trägt noch zu der besonderen Stimmung bei. Sehr gefallen hat mir auch die Verbindung zwischen dem ersten und letztem Satz - eine Andeutung, deren Geschichte erzählt wird, um diese dann zu vertiefen.
Und es besteht noch Hoffnung, sowohl für Pippa als auch für eine Fortsetzung - denn Christoph Marzi arbeitet an einer Rückkehr nach Mount Desert Island.

Manchmal muss man die Dinge, die man finden will, erst einmal verlieren.
2 Kommentare:
Oh ja, der gute Marzi... Danke für die Rezi, das Buch von ihm will ich mich auch noch unbedingt besorgen... irgendwann einmal.
Beste Grüsse
Feenfeuer
'Will ich mir (!) unbedingt besorgen', muss es natürlich heissen.
Zu wenig Kaffee bisher getrunken...
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